Ratgeber Hardware

Volle Power für Ihren PC dank Mehrkern-CPU

01.04.2011
Von Alexander Kuch, und Daniel Bader
Michael Schmelzle ist seit 1997 Hardware-Redakteur der PC-WELT. Daneben verantwortet der Diplom-Biologe und Buchautor Projekte wie die Höllenmaschine und die PC-WELT-PCs.
In fast allen neuen PCs & Laptops stecken Mehrkern-CPUs. Aber nur wenige Anwender nutzen die Vorteile. Wir verraten, wie Sie die volle Leistung herauskitzeln.

Prozessoren mit zwei, vier oder neuerdings sogar sechs Kernen gehören in PCs und Notebooks zur Standardausstattung. In Werbeprospekten versprechen Hersteller und Händler höchste Leistung für Spiele und Multimedia-Aufgaben. Die gibt’s aber nur, wenn Betriebssystem und Anwendungsprogramme die Prozessorkerne auch wirklich nutzen können. PC WELT zeigt, welche Vorteile Mehrkern-Prozessoren bringen und welche Programme von ihnen am meisten profitieren.

So erkennen Sie einen Mehrkern-Prozessor

Bei zwei oder mehr Prozessorkernen werden die Rechenaufgaben, „Threads“ genannt, aufgeteilt. Weil die Kerne parallel arbeiten, können sie im Idealfall eine einzige Aufgabe wesentlich schneller erledigen als ein Einkern-Prozessor. Das gemeinsame Abarbeiten einer Rechenaufgabe durch mehrere Kerne wird als „Multithreading“ bezeichnet. Bei einem Mehrkern-Prozessor lassen sich aber auch einzelne Anwendungen auf bestimmte Kerne verteilen. Diese Technik nennt man „Multitasking“.

Ob in Ihrem PC oder Notebook ein Mehrkern-Prozessor steckt, finden Sie im Windows-eigenen Systemmonitor heraus. Drücken Sie gleichzeitig die Strg-, die Alt- und die Entf-Taste. Im dann erscheinenden Fenster klicken Sie bei Windows XP auf „Task-Manager“, bei Windows Vista und 7 auf „Task-Manager starten“. Im Task-Manager gehen Sie auf die Registerkarte „Systemleistung“ beziehungsweise „Leistung“. Wenn hier mehr als ein Leistungsdiagramm zu sehen ist, hat Ihr PC oder Notebook einen Mehrkern-Prozessor, sofern es sich nicht um einen schon etwas betagten Computer mit Hyperthreading-fähigem Pentium-Prozessor handelt.

Sind beispielsweise vier Diagramme im Task-Manager zu sehen, heißt das allerdings nicht unbedingt, dass der Prozessor vier Kerne besitzt. Es kann sich auch um ein System mit Zweikern-Prozessor im „Hyperthreading“-Betrieb handeln. So nennt Intel seine Technik, durch die ein Prozessorkern zwei Aufgaben gleichzeitig ausführen kann. Dann zeigt der Task-Manager pro Kern zwei Diagramme an.

Eine genauere Auskunft erhalten Sie mit Hilfe des kostenlosen englischsprachigen Programms CPU-Z. Es lässt sich ohne Installation starten. Auf der ersten Registerkarte „CPU“ sehen Sie in der rechten unteren Ecke die Anzahl der tatsächlich vorhandenen Kerne („Cores“) und die Anzahl der Aufgaben, die der Prozessor maximal gleichzeitig abarbeiten kann („Threads“). Steht in beiden Feldern dieselbe Zahl, beherrscht der Prozessor kein Hyperthreading.