Volkswagen-CIO Klaus-Hardy Mühleck: "VW hat das Prozesspotenzial erkannt"

04.08.2005

CW: Wie halten Sie es künftig mit externen Beratern?

Mühleck: Mit unseren Beratungsteams übernehmen wir viele Aufgaben, die früher von externen Consultants erledigt wurden. Wir bauen das Know-how intern auf, weil es uns nichts hilft, wenn die Berater ihr Wissen nach einem Projekt wieder mitnehmen. Der Mehrwert, den unsere CIO-Organisation für den Konzern liefern kann, liegt ja im verbesserten Zusammenspiel der einzelnen Bereiche. Wenn wir es beispielsweise schaffen, die Engineering-Prozesse zu vereinheitlichen und so die Entwicklungsabläufe zu verkürzen, erschließen wir Einsparpotenziale in Millionenhöhe.

CW: Verfolgen Sie konkrete Einsparziele?

Mühleck: Nein, wir versuchen aber mit den neu definierten Abläufen deutlich schneller zu werden.

CW: Der Volkswagen-Vorstand hat angekündigt, das Sparprogramm Formotion weiter zu forcieren. Allein bei der Volkswagen-Markengruppe sollen die Kosten von 2006 bis 2008 um sieben Milliarden Euro reduziert werden. Wie wirkt sich diese Verschärfung auf Ihre Organisation aus?

Mühleck: Mit unseren IT-Kosten liegen wir schon jetzt so niedrig, dass wir uns als Benchmark für die gesamte Branche betrachten. Konzernweit bewegen wir uns bei zirka 1,2 Prozent vom Umsatz.

CW: Bei der Audi-Markengruppe liegt der Wert darunter. Wie kommt das?

Mühleck: Dort geben wir 0,8 Prozent vom Umsatz für IT aus. Im Gesamtkonzern fallen jedoch Ausgaben an, die sich nicht den Marken zurechnen lassen, beispielsweise die Finanzplattform-Projekte für die National Sales Companies oder die Kosten für den Bereich Financial Services.