VoIP: Sicher ist sicher

24.05.2005
Von Jörg Kracke

Wer einen kompletten Umbau seiner IT-Infrastruktur fürchtet, für den ist eine sanfte Migration die Lösung. Ansatzpunkte hierfür bieten sich beispielsweise im Bereich der Mobilkommunikation. Ziel eines solchen Szenarios ist es, die relativ hohen Verbindungsgebühren bei Mobiltelefonen zu senken. Gespräche, die im Unternehmen - also im Bereich des Wireless LAN - via Handy geführt werden, laufen dabei über Voice over IP, genauer gesagt über Voice over WLAN. Wer mit dem Handy außerhalb des Unternehmens telefoniert, nutzt wie gewohnt das klassische Mobilfunknetz. Solche Migrationsszenarien haben den großen Vorteil, dass sie dem Anwender einen klar messbaren Nutzen offerieren - hier in Form einer deutlichen Senkung der Verbindungsentgelte. Andererseits ist das erforderliche Investment überschaubar und der Implementierungsaufwand gering. Entsprechende Lösungen sind häufig als Paket erhältlich. So hat etwa Blackberry-Hersteller Research in Motion (RIM) mit 3Com eine Komplettlösung zur drahtlosen Mobilkommunikation in Firmennetzen erarbeitet. Die Lösung kombiniert den Blackberry von RIM mit der VCX-Telefonie-Plattform von 3Com sowie Wireless Switches und Access Points des Herstellers.

Kaufzurückhaltung

Angesichts der oben skizzierten Vorteile ist die derzeit in Deutschland zu beobachtende VoIP-Kaufzurückhaltung umso verwunderlicher. Meist begründen die Entscheider ihre Zurückhaltung mit Bedenken in Sachen Sicherheit. Im Januar 2005 beauftragte 3Com das Marktforschungsinstitut IRB Research mit einer internationalen Vergleichsstudie zu diesem Thema. In Großbritannien, Deutschland, Benelux, Frankreich, Italien und Spanien wurden 308 CIOs großer Unternehmen zu ihrer Einstellung bezüglich VoIP befragt. 61 Prozent der Befragten gaben an, dass Sicherheitsbedenken für sie der wichtigste Grund sind, in puncto VoIP mit Investitionen zu zögern. 60 Prozent sagten, dass die VoIP-Anbieter ihrer Meinung nach das Thema nicht ausreichend berücksichtigen. Viele vermuteten zudem, den Herstellern gehe es in erster Linie darum, in einem neu entstehenden Milliardenmarkt das schnelle Geschäft zu machen, ohne auf eine langfristige Kundenzufriedenheit zu achten. Hinzu kamen negative Erfahrungen mit Anbietern, die für Sicherheitsfunktionen saftige Nachschläge verlangen.

Sicherheit in VoIP-Umgebungen