Ein Anschluss, drei Anbindungsmöglichkeiten
Grundsätzlich gibt es drei Sprachtelefonievarianten. Die günstigste Anbindung erfolgt über Software-basierte Internet-Dienste wie Skype. Hier brauchen Sie nur das Programm auf dem PC zu installieren und ein Headset mit Kopfhörer, das an den Rechner angeschlossen ist. Gespräche zu anderen Nutzern desselben Dienstes sind dann über das Internet kostenlos, die Qualität kann aber stark schwanken.
Wer zum Telefonieren nicht an den PC gebunden sein will, kann über VoIP-Adapter gehen, wie sie beispielsweise in der Fritzbox integriert sind. Eine solche Fritzbox enthält ein Modem, einen Router und eine kleine Telefonanlage. Meist gibt es sie nach Abschluss eines DSL oder VoIP-Vertrags kostenlos dazu, oder der Provider verkauft sie zum Freundschaftspreis. An Fritzboxen können je nach Modell zwei schnurgebundene Analoggeräte wie Telefon oder Faxgerät beziehungsweise bei integrierter DECT-Basis mehrere drahtlose Telefone angeschlossen werden. Für die Internet-Telefonie müssen dann nur noch die Zugangsdaten des jeweiligen Anbieters eingetragen werden. Hat man zusätzlich noch einen Festnetzanschluss, kann von Fall zu Fall zwischen Internet-Telefonie und ISDN gewählt werden. Bei sehr wichtigen Geschäftstelefonaten kann es jedoch auch bei einer guten DSL-Anbindung ratsam sein, ISDN den Vorzug zu geben.
- Was ist eine sanfte Migration zur Internet-Telefonie?
Bei einem sanften Wechsel zur Internet-Telefonie wird das Festnetz weiter einbezogen. Eingehende Telefonate werden wie bisher über ISDN zugestellt, ausgehende Gespräche führen Mitarbeiter günstig via Voice over IP über den Breitbandanschluss. Firmen können damit trotz Beibehaltung ihrer TK-Infrastruktur ihre Telefonkosten mindern. - Kann die vorhandene TK-Anlage in Betrieb bleiben?
TK-Anlagen können mittels Migrations-Hardware für Voice over IP aufgerüstet werden. Eine Lösung bietet AVM mit dem VoIP-Gateway 5188, das zwischen ISDN-Mehrgeräte- beziehungsweise Anlagenanschluss und ISDN-Telefonanlage installiert wird. Vier in- und externe S0-Schnittstellen erlauben acht Telefonate gleichzeitig. Einen anderen Ansatz verfolgt Siemens mit dem VoIP/TK-System HiPath BizIP, das die vorhandene TK-Anlage ersetzt und ohne separates Firmen-Telefonnetz auskommt. Die Siemens-Anlage wird mit dem ISDN- und Breitbandanschluss wie auch mit dem LAN verbunden. Der Betrieb der maximal 16 Systemtelefone erfolgt entsprechend über das interne Datennetz. - Können alle Firmennummern weiter genutzt werden?
Eine Umstellung der Firmennummern inklusive Nebenstellen ist nicht notwendig. sipgate stellt dafür das Dienstmerkmal sipgate für Telefonanlagen bereit. Dieses gewährleistet, dass bei ausgehenden Anrufen via Internet-Telefonie die entsprechende Firmennummer signalisiert wird. An- und Rückrufe erreichen die Firma wie bisher über den ISDN-Anschluss. Im telefonischen Kontakt mit Geschäftspartnern und Kunden ändert sich damit nichts.