Test

VoIP als SaaS

16.11.2009
Von 
Jürgen Hill ist Chefreporter Future Technologies bei der COMPUTERWOCHE. Thematisch befasst sich der studierte Diplom-Journalist und Informatiker derzeit mit aktuellen IT-Trendthemen wie KI, Quantencomputing, Digital Twins, IoT, Digitalisierung etc. Zudem verfügt er über einen langjährigen Background im Bereich Communications mit all seinen Facetten (TK, Mobile, LAN, WAN). 

TK-Anlage als Software-Service

Alternativ zu klassischen IP-Telefonen kann der Anwender auch ein Softphone verwenden und so unterwegs per Notebook in den TK-Workflow eingebunden werden.
Alternativ zu klassischen IP-Telefonen kann der Anwender auch ein Softphone verwenden und so unterwegs per Notebook in den TK-Workflow eingebunden werden.
Foto: Snom/Hill

Den Spagat zwischen Zuverlässigkeit und günstigem Preis bewältigt Nfon mit einem Kniff: Das Unternehmen nutzt als VoIP-Lösung kein Angebot klassischer Player wie Cisco oder Avaya, sondern setzt auf die Open-Source-Lösung Asterisk, die dazu mit zusätzlichen Modulen erweitert wird. Das sei, so betonen die Münchner, nicht nur günstiger als eine Lösung von den etablierten VoIP-Anbietern, sondern der Anwender profitiere auch von der Innovationskraft und -freude der Open-Source-Entwicklergemeinschaft.

Features der TK-Anlage

Die gehostete IP-TK-Anlage unterstützt von Haus aus folgende Endgeräte:

  • IP-Telefone;

  • Dect-basierte Endgeräte;

  • Softphone für Windows, Linux und Mac OS X;

  • mobile Endgeräte (Smartphones) mit Symbian, Blackberry, Windows Mobile 3;

  • analoge IP-Adapter (ATA) für Fax, Türöffner etc.

Auch in Sachen Funktionsumfang muss sich die gehostete Lösung nicht vor einer klassischen PBX verstecken:

  • Roaming der Endgeräte zwischen verschiedenen Standorten;

  • Anruf-Management;

  • CLIP/CLIR, anonyme Anrufe;

  • Rufweiterleitung /Do not Disturb (DND);

  • Anrufbeantworter/Voice-Mail;

  • Anrufgruppen;

  • Warteschlangen;

  • automatische Vermittlung (IVR Interactive Voice Response, Sprachdialoge);

  • Telefonkonferenzen;

  • zeitgesteuertes Anruf-Routing;

  • Faxfunktionen;

  • Adressbuch (Import von CSV-Format möglich).

Zusatzfunktionen gegen Aufpreis:

  • Call-Center-Monitoring.

So weit die Theorie. Die erste Inbetriebnahme des Telefons erfolgte ohne Schwierigkeiten. Lediglich das Ethernet-Kabel sowie das Stromkabel waren einzustecken. Das Telefon bootete automatisch und prüfte die Verbindung. Damit stand einem ersten Telefonat nichts mehr im Wege, denn Nfon liefert alle Telefone vorkonfiguriert aus.

Wer Probleme bei der ersten Inbetriebnahme hat oder eigene Telefone verwendet, sollte auf alle Fälle seine Port-Weiterleitungen überprüfen. Nvoice benötigt hier die TCP-Ports 80, 83 und 443 (Provisionierung, Portalzugriff) sowie 123 (Zeitsynchronisierung). Ferner werden die UDP-Ports 3478 (Ermittlung der externen IP-Adresse) sowie 5000 bis 65535 (Austausch von Signalisierungs- und RTP-Daten) genutzt.