Vogelgrippe: IT-Unternehmen bauen vor

27.01.2006
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Alexandra Mesmer war bis Juli 2021 Redakteurin der Computerwoche, danach wechselte sie zu dem IT-Dienstleister MaibornWolff, wo sie derzeit als Head of Communications arbeitet.
Ein möglicher Ausbruch der Vogelgrippe beschäftigt auch die Wirtschaft. Unternehmen denken darüber nach, wie sie ihre Mitarbeiter im Notfall schützen und das Geschäft am Laufen halten können.

Noch hat der Computerhersteller Fujitsu-Siemens Geschäftsreisen in Länder wie China oder die Türkei nicht verboten. Reisebeschränkungen wären aber möglich, sollte es sich herausstellen, dass die Vogelgrippe von Mensch zu Mensch übertragen werden kann. Da es sich bisher aber um eine reine Tierseuche handelt, wie etwa das Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit bestätigt, dürfen die Informationsarbeiter weiter in alle Welt reisen.

Fujitsu-Siemens-Sprecherin Stefanie Schusser: "Unser Krisen-Management beobachtet das Thema sehr genau und verfolgt die Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und der zuständigen Regierungsstellen." Beim Computerhersteller ist man sich bewusst, wie verletztlich global agierende Unternehmen im Falle einer Pandemie wären. Darum arbeitet man beim Thema Krisen-Management auch eng mit dem Siemens-Konzern zusammen, der in den nächsten Tagen ein Rundschreiben mit Handlungsempfehlungen für den Ernstfall, sprich Ausbruch der Vogelgrippe, herausgibt.

SAP kann Zentrale evakuieren

In Habtacht-Stellung sind auch andere große Unternehmen der IT- und TK-Branche wie Telekom, Vodafone oder Hewlett-Packard. Während HP schon Notfallpläne ausgearbeitet hat und die Mitarbeiter darüber im Intranet informiert, ist Vodafone noch mit Behörden im Gespräch, um entsprechende Pläne und Maßnahmen vorzubereiten. Die Telekom verfolgt das Thema aufmerksam, wenn auch Konzernsicherheit und betriebsärztlicher Dienst noch keinen akuten Handlungsbedarf sehen.

Einen Schritt in der Planung weiter scheint die SAP AG zu sein. Im Notfall könnte laut Chief Security Officer Sachar Paulus die komplette Konzernzentrale in Walldorf evakuiert werden. Mittlerweile ist SAP in der Lage, 70 Prozent seiner Mitarbeiter von zu Hause arbeiten zu lassen.