Web

Vodafone verringert Verlust

18.11.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die britische Vodafone Group Plc. hat ein starkes Halbjahresergebnis vorgelegt und eine Erhöhung ihrer Dividende sowie Aktienrückkäufe angekündigt. Europas größtes Mobilfunkunternehmen meldete für das Ende September abgeschlossene erste Fiskalhalbjahr einen Nettoverlust von 4,25 Milliarden Pfund (umgerechnet 6,12 Milliarden Euro) im Vergleich zu einem Fehlbetrag von 4,34 Milliarden Pfund im Vorjahreszeitraum. Das aktuelle Ergebnis enthält Goodwill-Abschreibungen in Höhe von 7,7 Milliarden Pfund.

Den Umsatz steigerte Vodafone im Jahresvergleich von 14,9 Milliarden Pfund um 13 Prozent auf 16,9 Milliarden Pfund. Beim EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) legte der Londoner Konzern von 5,57 auf 6,62 Milliarden Pfund zu, der Vorsteuergewinn vor Goodwill und Sondereffekten stieg um 24 Prozent. Den freien Cash Flow steigerte das Unternehmen um 61 Prozent auf 4,6 Milliarden Pfund nach 2,2 Milliarden Pfund Investitionsaufwand. Der Kurs der Vodafone-Aktie stieg nach Bekanntwerden der Zahlen an der Londoner Börse im vormittäglichen Handel um 3,6 Prozent auf ein Sechsmonatshoch von 130 Pence.

Für das gesamte Geschäftsjahr setzte Vodafone die Prognose für den freien Cash Flow auf über sieben Milliarden Pfund hoch, auch wenn im zweiten Halbjahr weniger Bares generiert werden soll. Zuvor hatte das Unternehmen offiziell nur die 5,2 Milliarden Pfund des vergangenen Jahres toppen wollen. Auf Drängen der Aktionäre erhöhte Vodafone außerdem seine Dividende um 20 Prozent auf 0,9535 Pence pro Aktie und kündigte die Rückstellung von 2,5 Milliarden Pfund für den Rückkauf eigener Anteilscheine an.

Für das gesamte Geschäftsjahr sollen Umsatz und Kundenzahl (anteilig, Vodafone gehören manche Tochterunternehmen nur teilweise) um über zehn Prozent steigen. Die Margen im zweiten Halbjahr werden saisonbedingt unter denen der ersten sechs Monate liegen, die EBITDA-Marge für das Gesamtjahr soll aber höher ausfallen als im Vorjahr. Vodafone meldete einen bei konstanter Währungsbasis stabilen ARPU (Average Revenue per User = Kunden-Pro-Kopf-Umsatz). Hier wurden Zuwächse in Italien und Großbritannien durch Verluste in Japan aufgefressen.

Mit Datendiensten nahm Vodafone in den vergangenen zwölf Monaten 2,2 Milliarden Pfund oder 16 Prozent seiner Serviceumsätze ein. Den Endkundendienst "Live" nutzen nach Angaben des Unternehmens mittlerweile mehr als drei Millionen Kunden in 15 Ländern. (tc)