Steuerstreit

Vodafone rechnet im Dezember mit Entscheidung in Indien

21.11.2011
Vodafone erwartet im Dezember eine endgültige Gerichtsentscheidung im Steuerstreit mit Indien.

Mit dieser Aussage zitiert das "Wall Street Journal" am Montag Samaresh Parida, Strategiechef der indischen Vodafone-Tochter. Der am Umsatz gemessen weltgrößte Mobilfunkanbieter wehrt sich gegen die Steuerforderungen, welche in Indien im Zusammenhang der Übernahme von Hutchison Essar erhoben werden. 2007 hatte sich Vodafone mit der Übernahme von zwei Dritteln an Hutchison Essar in den indischen Mobilfunkmarkt eingekauft. Gekostet hatten es die Briten 11,2 Milliarden Dollar (umgerechnet 8,3 Milliarden Euro). Daraufhin verlangte Indien 2,5 Milliarden Dollar an Steuern.

Dieser Betrag erhöhte sich seitdem um Zinsforderungen sowie eine Strafzahlung. Die Briten zweifeln vor dem Obersten Gerichtshof Indiens die Steuererhebungskompetenz des Landes in dieser Sache an. Sie fühlen sich zu Unrecht vor Gericht gestellt und verweisen darauf, dass beide Unternehmen ihren rechtlichen Sitz außerhalb Indiens im Steuerparadies der Kaimaninseln gehabt hätten. Zudem sei Vodafone in den vergangenen 50 Jahren das erste ausländische Unternehmen, das in Indien im Nachhinein Steuern für eine Übernahme zahlen solle.

Sollte das Verfahren zu Ungunsten von Vodafone ausgehen, könnte das auch für Unternehmen wie den US-amerikanischen Konkurrenten AT&T, das französische Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis oder den Elektrokonzern General Electric teure Folgen haben. Sie haben sich in der Vergangenheit ebenfalls mit Anteilskäufen und Übernahmen in Indien engagiert. (dpa/tc)