HTC Velocity 4G

Vodafone bringt erstes LTE-Smartphone nach Deutschland

07.02.2012
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Manfred Bremmer beschäftigt sich mit (fast) allem, was in die Bereiche Mobile Computing und Communications hineinfällt. Bevorzugt nimmt er dabei mobile Lösungen, Betriebssysteme, Apps und Endgeräte unter die Lupe und überprüft sie auf ihre Business-Tauglichkeit. Bremmer interessiert sich für Gadgets aller Art und testet diese auch.
Nach der Nutzung mit Dongles oder Routern will Vodafone sein LTE-Netz bald auch für Smartphones freigeben. Erstes Gerät ist das HTC Velocity 4G.

Wie die Vodafone-Pressestelle auf Anfrage der COMPUTERWOCHE bestätigte, plant der Mobilfunkbetreiber, das LTE-fähige Smartphone bereits in einigen Wochen auf den Markt zu bringen. Details wie der Preis und der genaue Starttermin stünden noch nicht fest, sollen aber in Kürze bekannt gegeben werden, hieß es.

Das HTC Velocity 4G wird Deutschlands erstes LTE-Smartphone.
Das HTC Velocity 4G wird Deutschlands erstes LTE-Smartphone.
Foto: HTC

Neben dem richtigen Pricing muss vermutlich noch Hand an die Basistationen gelegt werden: Für einen reibungslosen Betrieb muss unter anderem gewährleistet sein, dass sich das LTE-Gerät bei einem eingehenden oder ausgehenden Gespräch via CSFB (Circuit Switched Fallback) in ein UMTS- oder GSM-Netz einbucht. So eignet sich das 4G-Netz "nur" für Datendienste, da Voice over LTE bislang noch nicht implementiert wurde. Dafür ist man dort aber nicht nur mit einer sehr hohen Bandbreite unterwegs, sondern profitiert auch von einer sehr niedrigen Latenzzeit.

Das HTC Velocity 4G unterstützt theoretisch Download-Raten von bis zu 100 Mbit/s.
Das HTC Velocity 4G unterstützt theoretisch Download-Raten von bis zu 100 Mbit/s.
Foto: HTC

Technisch unterstützt das HTC Velocity 4G eine Datenübertragung von bis zu 100 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upstream im LTE-Netz (800 und 2600 Mhz), via HSPA sind immerhin noch bis zu 42,2 Mbit/s im Down- und 5,76 Mbit/s im Upstream möglich. Dabei handelt es sich jedoch jeweils um rein rechnerische Werte. Zwar hat Vodafone in Deutschland bereits über 2000 Basisstationen ausgestattet und könnte damit über 8,5 Millionen Haushalte versorgen. Ein Großteil der Basisstationen liegt jedoch in ländlichen Gebieten, wo Vodafone LTE im 800-MHz-Frequenzraum einsetzt, um große Flächen und möglichst viele Nutzer mit dem DSL-Ersatz zu versorgen. Funkzellen mit dem schnellen, aber nicht so weit reichenden 2,6-Ghz-Band hat Vodafone Deutschland bislang erst in seiner Heimatstadt Düsseldorf im Betrieb, bis zum Launch könnten allerdings noch weitere Großstädte hinzukommen. Laut Vodafone-Pressestelle will das Unternehmen das HTC Velocity 4G nicht in allen Vodafone-Shops anbieten, sondern nur in Gebieten, wo LTE aktuell schon verfügbar ist.

Mit über 11 Millimetern ist das HTC-Gerät nicht eben schlank - Schuld ist der dicke Akku.
Mit über 11 Millimetern ist das HTC-Gerät nicht eben schlank - Schuld ist der dicke Akku.
Foto: HTC

Diese Beschränkung macht Sinn, denn das HTC-Gerät bietet ansonsten - gemessen an der neuesten Smartphone-Generation - weitgehend Standardkost, dürfte aber dank LTE teurer sein: Das Android-Gerät ist mit einem großen 4,5-Zoll-Display mit einer Auflösung von 960 mal 540 Pixel ausgestattet und besitzt einen Dual-Core-Prozessor mit 1,5 Gigahertz Taktung. Der Arbeitsspeicher beträgt 1 GB, als fester interner Speicherplatz sind 16 GB vorgesehen, weitere 32 GB können über eine microSD-Karte gespeichert werden. Weitere Features sind eine videofähige (1080p) 8-Megapixel-Kamera mit Autofokus und Dual-LED-Blitz, eine 1,3-Megapixel-Frontkamera, GPS, Bluetooth 3.0 und ein Micro-USB-Port, der auch für HDMI-Streaming genutzt werden kann. Die Akku-Kapazität beträgt 1620 mAh, was für den LTE-Betrieb sicher nicht zuviel ist.