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VMworld: Die Zukunft der Virtualisierung – laut VMware

12.09.2007
Von Dennis Zimmer
In ihren Keynote-Reden haben VMware-President und CEO Diane Greene, Intel-Topmanager Patrick Gelsinger und AMD-Chef Hector de J. Ruiz aufgezeigt, wie Virtualisierung die Server-Welt in naher Zukunft verändern soll. Die wichtigsten Schritte sind Embedded Virtualisierung und Automatisierung virtueller Umgebungen.

Von Dennis Zimmer*

Neben den hier schon gemeldeten neuen VMware-Produkten wurde die Zusammenarbeit des Virtualisierungs-Marktführers mit den bekanntesten Server-Herstellern (Dell, IBM, HP und Fujitsu-Siemens) bekräftigt. Dell und IBM werden ab November 2007 die ersten Systeme mit der Hardware-integrierten Virtualisierung "ESX Server 3i" anbieten. Big Blue, bisher schon ein bedeutender Codebeiträger für die konkurrierende Open-Source-Lösung Xen will außerdem die Embedded-Version "XenExpress OEM" von Xensource unterstützen. Die neuen Quadcore-Prozessoren und neue Techniken wie VT, PCI-Sig und Nested Page Tables zeigten in ersten Benchmarks enormen Leistungszuwachs in virtuellen Umgebungen.

Besonders mit der ESX-Version 3i, die direkt mit Servern ausgeliefert wird, könnte ein wesentlicher Schritt zur VMware-Verbreitung gelungen sein. VMware feiert dieses Produkt als wichtigen Schachzug. Hört man sich ein wenig im Partnerumfeld und Publikum um, so findet man Zustimmung zu dieser Einschätzung, aber auch kritische Stimmen, die auf eine Gefahr hinweisen, die man aus der Microsoft-Geschichte kennt: OEM-Software im Bundle mit Hardware. Bei der derzeitigen Marktmacht von VMware wird ESX 3i die Konkurrenz sehr stark unter Druck setzen und viele Kunden beim Server-Kauf unterschwellig in Richtung VMware drängen.

Allerdings hat ein weiterer Zukauf von VMware bei vielen Besuchern der VMworld für noch mehr Aufsehen gesorgt, der von Dunes Technologies SA. Diese Schweizer Firma, Spezialist für die Prozessautomatisierung in virtuellen und physikalischen Infrastrukturen, bietet mit "VS-O" ein hochmodernes Framework, das durch Plugins und eigene Skripte erweitert werden kann, und mit "VD-O" einen Connection Broker für die Intentionen des Käufers in Richtung Desktop-Virtualisierung (Virtual Desktop Infrastructure, VDI). Was aus VD-O wird, ist vorerst ungewiss, da VMware soeben mit dem "Virtual Desktop Manager" einen eigenen Connection Broker vorgestellt hat.

VS-O hingegen könnte sich als ein wegweisender Kauf erweisen, um die derzeitige Verwaltung von VMware-Infrastrukturen (und mehr) zu verändern. VMware eröffnet sich hiermit auch die Möglichkeit, die Funktionen der Einzel-Tools VirtualCenter, Labmanager, Connection Broker etc. in einer Management-Plattform zu vereinen.