Der Markt für Virtualisierung

VMware, Citrix und Microsoft dominieren

14.10.2010
Von Stefan Ueberhorst

Massive Veränderungen erwartet

Einen detaillierten Blick darauf, wohin sich Virtualisierung in den kommenden Jahren entwickelt, wagt die Experton Group. Den Analysten zufolge wird die Rolle des Clients im Rahmen der IT-Infrastruktur derzeit gewaltig unterschätzt. Technik und Prozesse im Client-Umfeld würden sich bis zum Jahr 2015 massiv verändern, so die Kernthese. Ab dann interessiere es zum Beispiel kaum noch jemanden, welches Betriebssystem dem Computer zugrunde liegt, da große Teile der Clients aus der Cloud betrieben werden könnten. Diese Entwicklung werde von eindeutigen Interessen getrieben: Der CFO verfolge das Ziel möglichst geringer Kosten, sei es für Investitionen oder für den IT- beziehungsweise Client-Support, während die IT-Organisation auf "Ruhe an der Front" bedacht sei und die Kontrolle über die Systeme behalten wolle.

Lösungsansätze dafür sind unter anderem Thin Clients und Virtual-Desktop-Infrastrukturen (VDI). Allerdings müssen diese Techniken bestimmten Anforderungen hinsichtlich Performance, Verfügbarkeit und Sicherheit genügen. Dabei wird die Idee des Thin Client schon seit einigen Jahren verfolgt - in verschiedenen Anwendungsfällen mit Erfolg und zumeist mit Technik von Citrix. Zu einem flächendeckenden Einsatz ist diese laut Experton bislang allerdings nicht gekommen, da man die Limitierungen insgesamt nicht überwinden konnte. VDI soll dagegen die Vorteile von Fat und Thin Client durch neue Verfahren kombinieren. Sie gilt in gewisser Hinsicht als zukünftiger Problemlöser, auch wenn sie sich nicht für jede Aufgabe eignet und ihre Planung und Verwaltung nicht gerade trivial sind. Dennoch wird das Verfahren als interessanter Weg eingeschätzt, allein wenn es um die in vielen Unternehmen bevorstehende Migration von Windows XP auf Windows 7 geht und damit um das Zusammenspiel des neuen OS mit zahlreichen Client-Applikationen.

Blick auf 2010

  • Im Bereich Intel-Architekturen (IA) laufen derzeit in Deutschland rund 3,5 Millionen Server, der jährliche Zuwachs dürfte bei 200.000 neuen Einheiten liegen.

  • Etwa 1,6 Millionen Server davon sind für die Virtualisierung relevant.

  • Derzeit sind aber nur 400.000 dieser Server virtualisiert, was ein theoretisches Potenzial von weiteren 1,2 Millionen ergibt.

  • x86-Server werden aufgrund von technischen Fortschritten und besonders durch Virtualisierung immer reifer für unternehmenskritische Anwendungen, weshalb sich das x86-Wachstum sowohl im Anwender-Rechenzentrum als auch in der Cloud weiterhin fortsetzen wird.

  • In jedem Fall ist damit auch im Bereich Server-Virtualisierung weiteres Wachstum zu erwarten.

Quelle: Experton