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Vivendi Universal verbucht Rekordverlust

07.03.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Medienkonzern Vivendi Universal hat im vergangenen Jahr den höchsten Verlust der französischen Wirtschaftsgeschichte geschrieben. Mit einem Nettodefizit in Höhe von 23,3 Milliarden Euro übertraf Vivendi sogar den bisherigen Rekordhalter France Télécom, der am Mittwoch einen Jahresfehlbetrag von 20,7 Milliarden Euro gemeldet hatte (Computerwoche online berichtete). Grund für das katastrophale Ergebnis waren Wertberichtigungen in Höhe von 18,4 Milliarden Euro - primär bei der Unterhaltungssparte, dem französischen Bezahlfernsehsender Canal Plus und Universal Music. 2001 hatte der französische Konzern nach hohen Firmenwertabschreibungen einen Nettoverlust von 13,6 Milliarden Euro verbucht.

Der Umsatz wuchs im Vergleich zum Vorjahr leicht um 1,3 Prozent auf 58,1 Milliarden Euro. Dabei legten die Einnahmen des TK-Unternehmens Cegetel um elf Prozent zu. Die Erlöse der Unterhaltungssparte stiegen um 27 Prozent - bedingt durch die Übernahme von USA Networks Anfang Mai. Der Umsatz der Universal Music Group schrumpfte dagegen um vier Prozent.

Außerdem gelang es dem Konzern im vergangenen Jahr, seinen Schuldenberg um 24,8 Milliarden auf 12,3 Milliarden Euro zu senken. Ohne die Ausgliederung der Energieversorgungssparte Vivendi Environnement betrug der Abbau rund 9,1 Milliarden Euro. Für 2003 hat sich Vivendi nun zum Ziel gesetzt, die Verbindlichkeiten auf elf Milliarden Euro zu reduzieren. Die Franzosen planen zu diesem Zweck, Vermögenswerte im Wert von sieben Milliarden Euro abstoßen und den operativen Profit und Cashflow zu verbessern. Konzernchef Jean-Rene Fourtou erklärte, er habe bereits Angebote für Vivendis US-Beteiligungen erhalten, nannte jedoch keine Details. Außerdem strebt der Mischkonzern für 2003 die Rückkehr in die Gewinnzone vor Einmaleffekten und Goodwill an.(mb)