Virtual Reality

Vive soll Heilsbringer für HTC werden

28.06.2016
Die Geschäftszahlen von HTC sind schlecht, sie bewegten Firmenchefin Cher Wang sogar zu einer Entschuldigung an die Anteilseigner. Das allein ist aber keine Lösung – die sieht HTC in der VR-Brille Vive.
HTC: Die VR-Brille HTC Vive soll's richten.
HTC: Die VR-Brille HTC Vive soll's richten.
Foto: HTC

HTC lud am vergangenen Freitag zur Hauptversammlung und die Aktionäre kamen. Was sie hörten, war erschütternd: Nach Angaben der Taipei Times vermeldete Firmenchefin Cher Wang für das abgelaufene Geschäftsjahr einen Nettoverlust von umgerechnet etwa 434 Millionen Euro. Auch wenn der Hersteller nicht darauf einging, dürfte das auch am vergleichsweise schlecht nachgefragten HTC One M9 gelegen haben. Ursprünglich war HTC nach leichten Gewinnen der Quartale Drei und Vier in 2014 mit positiven Erwartungen in das Geschäftsjahr 2015 gestartet. Das schlechte Ergebnis bewegte Wang zu einer Entschuldigung, gleichzeitig warb sie aber auch um Vertrauen der Anteilseigner.

"Ich weiß, dass eine Entschuldigung die Probleme nicht löst", sagte die HTC-Chefin. "Aber ich hoffe, dass die Anteilseigner an HTC glauben, da wir im vergangenen Jahr eine solide Erfolgsbasis durch unsere Anstrengungen im Bereich Virtual Reality errichtet haben." Gemeint ist der Marktstart der in Zusammenarbeit mit dem Software-Giganten Valve entwickelten VR-Brille HTC Vive. Das Gerät war bereits auf dem Mobile World Congress 2015 in Barcelona vorgestellt worden und ist jetzt seit kurzem erhältlich. Neben der typischen VR-Brille selbst wird die Vive auch mit zwei Handcontrollern und zwei Tracking-Sensoren betrieben, die abgesehen von freiem Umsehen auch freie Bewegung im Raum ermöglichen. Bei den Konkurrenzprodukten ist das nur eingeschränkt oder gar nicht möglich.

VR-Geschäft in Tochtergesellschaft ausgegliedert

Während das Smartphone-Geschäft weitestgehend ausgeklammert und auch keine Verkaufszahlen für das aktuelle Topgerät, das HTC 10, genannt wurden, erklärte die HTC-Chefin weiter ihre Pläne. So habe man inzwischen eine VR-Tochtergeselllschaft eingerichtet, da man für die rasche Verbreitung der Vive mehr strategische Partner brauche. Die sollen künftig Anteile an der VR-Tochter erwerben können, der Löwenanteil und damit die Kontrolle der Firma soll aber bei HTC bleiben.

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