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Milliardenmarkt

Virtuelle Wertsachen locken Betrüger an

22.07.2010
Von pte pte
Betrüger haben das Geschäft mit virtuellen Gütern für sich entdeckt. Händler verlieren immer mehr Geld an Cyberkriminelle.

Dass Konsumenten immer mehr Geld für Online-Währungen und Online-Spiele investieren, blieb den Cyberkriminellen nicht lange verborgen. Im Jahr 2009 haben Händler bereits knapp zwei Prozent ihrer Umsätze an Betrüger verloren. Tendenz steigend, wie das "Wall Street Journal" berichtet. Auf den ersten Blick erscheinen die Prozentzahlen gering. Allerdings stecken durchaus beachtliche Summen dahinter - insbesondere, da populäre Netzwerke wie Facebook ihre Plattformen für virtuelle Güter stetig ausbauen. Weltweit stieg das Verlaufsvolumen von digitalen Waren und Games in Social Networks 2009 auf 2,2 Milliarden Dollar. Bis 2013 soll es laut Piper Jaffray & Co ein weiteres Wachstum auf rund sechs Milliarden Dollar geben.

Das lockt auch die Betrüger verstärkt an und macht neue Sicherheitsmaßnahmen notwendig. So arbeitet der Online-Bezahlservice PayPal nach eigenen Angaben an neuen Sicherheitsvorkehrungen, die Betrugsfälle verhindern sollen.

Virtuelle Güter sind zwar im Einzelnen meist nicht sehr wertvoll. Dafür sind sie leichter zu stehlen als physische Waren. Außerdem ist auch Kriminellen inzwischen klar, dass sich die digitalen Waren sehr gut in Geld verwandeln lassen. "Versuchter Betrug ist gewissermaßen unvermeidbar, wann immer Online-Bezahlsysteme im Spiel sind", sagt Joe Sullivan, Sicherheitschef bei Facebook. Eine Seite vor Betrügern zu schützen, sei wie ein Schachspiel mit Kriminellen, die ständig ihre Strategie wechseln.

Facebook hat vor einiger Zeit ebenfalls eine eigene Online-Währung, genannt Credits, eingeführt. Diese wird mit einem immer breiter werdenden Händlerkreis getestet. Um sich vor Kriminellen zu schützen, hat Facebook bereits mehrere Betrugsspezialisten engagiert, die sich seit Monaten mit der Sicherheit der Online-Währung befassen. (pte)