RZ-Strategien

Virtualisierung als neues Allheilmittel

29.11.2007
Von 
Christiane Pütter ist Journalistin aus München.
Kaum tut es die ersten Schritte, das neue Wunderkind Virtualisierung, schon wird ihm die Verantwortung für Business Continuity, Hochverfügbarkeit und Disaster Recovery in die Schuhe geschoben. Zumindest die Analysten von Aberdeen proklamieren, Virtualisierung könne die Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen um bis zu 54 Prozent steigern. Bei aller Euphorie weisen sie jedoch darauf hin, dass das Thema Sicherheit nicht vernachlässigt werden darf.
Der Einsatz von Virtualisierung zur Verbesserung von Disaster Recovery, Hochverfügbarkeit und Business Continuity
Der Einsatz von Virtualisierung zur Verbesserung von Disaster Recovery, Hochverfügbarkeit und Business Continuity

Je mehr Virtualisierung als neues Mittel gepriesen wird, alte Probleme zu lösen, umso stärker wachsen die Ansprüche der Entscheider. Laut Aberdeen betrachten "smarte IT-Manager" Virtualisierung als Mittel, die Flexibilität der Unternehmens-IT massiv zu steigern.

Glaubt man den Zahlen, hat mehr als jedes zweite Unternehmen (53 Prozent) Server-Virtualisierungen implementiert, weitere 24 Prozent wollen das binnen Jahresfrist nachholen. Storage-Virtualisierung erreicht demnach einen Durchdringungsgrad von 38 Prozent (für die kommenden zwölf Monate in Planung: 25 Prozent).

Die Analysten haben ihre Studienteilnehmer je nach Performance in eine Elite von Best in Class (20 Prozent der Unternehmen), Mittelfeld (50 Prozent) und Trödler (30 Prozent) eingeteilt. Mit teils drastischen Unterschieden. Dazu erst einmal die Ergebnisse der Musterschüler: Sie haben ihre Ausfallzeiten in den vergangenen zwölf Monaten um 53 Prozent verringern und die Dauer für das Wiederherstellen von Daten und Dateien um 47 Prozent senken können. Gleichzeitig stieg die Verfügbarkeit von Daten und Anwendungen um 54 Prozent.

Dagegen die Firmen im Mittelfeld und die Nachzügler: Sie haben die Ausfallzeiten um sechs Prozent verrringern können (Mitte) beziehungsweise eine Erhöhung um zwei Prozent (Trödler) hinnehmen müssen. Recovery-Zeiten sind um sieben Prozent gesunken (Mitte) beziehungsweise um ein Prozent gestiegen (besonders langsame Unternehmen). Die Verfügbarkeit konnte um acht Prozent gesteigert werden (Mittelfeld) beziehungsweise ist um sieben Prozent gesunken (Trödler).