Virtual Server fordert VMware heraus

28.10.2004
Von 
Eric Tierling, Master in Information Systems Security Management (Professional), blickt auf über 25 Jahre Erfahrung im IT-Bereich zurück. Neben Hunderten an Fachbeiträgen hat er über 50 Bücher veröffentlicht. Er ist Spezialist für Themen rund um die Informationssicherheit sowie einer der bekanntesten Experten Deutschland für Windows Server und Microsoft-basierte Infrastrukturen.

Neue Gäste richtet der Anwender mit wenigen Mausklicks ein. Auch das nachträgliche Ändern der Konfiguration geht sehr einfach von der Hand. An manchen Stellen erweist sich die Bedienung allerdings noch als etwas unausgereift. Soll beispielsweise ein neuer Gast auf eine bereits mit Virtual PC erstellte virtuelle Festplatte (eine Datei mit der Namenserweiterung ".VHD") zurückgreifen, lässt sich der zugehörige Verzeichnispfad nicht auswählen. Vielmehr muss der Administrator den betreffenden Ordner zuvor als Suchpfad in den Server-Eigenschaften des Hosts umständlich hinterlegen. Hinzu kommt, dass Microsoft hier die sonst unter Windows übliche "Durchsuchen"-Schaltfläche unterschlagen hat, so dass der Verwalter den kompletten Verzeichnispfad eintippen muss.

Linux wird als inoffizieller Gast geduldet, aber nicht unterstützt

Da es sich bei den von Virtual Server 2005 verwalteten Gästen um x86-konforme PCs handelt, kommen prinzipiell alle für diese Plattform vorgesehenen Betriebssysteme in Frage. Support lässt Microsoft dafür aber nur den hauseigenen Server-Betriebssystemen zuteil werden. Doch genauso können in Gast-PCs auch Betriebssysteme von anderen Anbietern zum Einsatz kommen. Im Test funktionierten beispielsweise "Windows XP Professional" und die Betaversion von "Longhorn" (Build 4051) vom Oktober 2003 ebenso wie "Suse Linux 9.1" und "Knoppix 3.6". Da Virtual Server 2005 und Virtual PC auf ein und derselben Virtualisierungstechnik beruhen, lassen sich für Server-Gäste alle Betriebssysteme nutzen, die auch dem kleineren Bruder keine Probleme bereiten.

Ausgiebige Testmöglichkeiten für Cluster-Dienste

Da Microsoft Virtual Server als kostengünstige Lösung zum Testen von Server-Konfigurationen anpreist, ist es nur folgerichtig, dass virtuelle Gäste auch den Cluster-Betrieb unterstützen. Aus diesem Grund hat der Hersteller Funktionen für virtuelle SCSI-Host-Adapter und -Festplatten spendiert. Damit können Administratoren und Entwickler ausgiebig den Cluster-Dienst von Windows Server 2003 Enterprise Edition oder Windows 2000 Advanced Server unter die Lupe nehmen, ohne in zwei physikalische Server-Maschinen investieren zu müssen.

Physikalische Rechner in virtuelle Server verwandeln