Virenschutz bleibt die Achillesferse

30.04.2006
Von Martin Seiler

Daneben können auch beim Verteilen der Aktualisierungen im Unternehmen Schwierigkeiten auftreten. Avira-Manager Hacker schätzt, dass in den meisten Firmen etwa zehn Prozent aller Rechner nicht ausreichend vor neuen Viren geschützt sind. Eine ganze Reihe von Gründen kann hierfür verantwortlich sein: So ist es möglich, dass manche Desktops zum Zeitpunkt der Aktualisierung nicht angeschaltet waren, Mitarbeiter mit ihrem Laptop außer Haus waren, ein Update-Server gestreikt hat oder das Netz nicht verfügbar war. "Viele Unternehmen haben durchaus ein Problem damit, Signaturen im Netz zu verteilen", weiß der Manager.

Trügerische Sicherheit

Genes von Trend Micro kritisiert generell eine "mangelnde Sorgfalt" der Unternehmen bei der Wartung ihrer Virenschutzlösungen. Besonders kleine und mittelständische Firmen pflegen seiner Meinung nach die Produkte nicht ausreichend. Das führe zu einem trügerischen Sicherheitsgefühl: Nachdem Firmen AV-Lösungen angeschafft haben, verlassen sie sich ausschließlich darauf. Das kann im Extremfall so aussehen, dass sie "nicht nur keine neuen Signaturen, sondern auch keine Produkt-Updates einspielen", moniert der Fachmann.

Er berichtet, dass immer wieder Lizenzen für den Virenschutz auslaufen, ohne dass die Unternehmen das bemerken. Während einer gewissen Kulanzzeit liefert Trend Micro zwar weiterhin Signatur-Updates für den Virenschutz, doch irgendwann sei auch damit Schluss.

Das Wichtigste gegen Viren

  • Mehrstufiges Antivirenkonzept umsetzen (Client/Server/Gateway).

  • Flankierende Maßnahmen ergreifen (zum Beispiel Intrusion Detection).

  • Effektivität der Installation durch geeignete Maßnahmen überwachen und dokumentieren.

  • Updates vor dem Einspielen unbedingt testen.

  • Mitarbeiter aufklären, für die Virengefahr sensibilisieren.