Fehlerhaftes Update

Virenscanner von McAfee legt Rechner lahm

26.04.2010
Rechnerabstürze weltweit: Ein Anti-Viren-Programm des amerikanischen Herstellers McAfee hat für Probleme bei Computern gesorgt, die mit dem weit verbreiteten Windows XP laufen.

Ein Update machte eine wichtige Datei des Windows XP Service Pack 3 als "Schädling" aus und legte reihenweise Rechner lahm. Der Fehler sei inzwischen behoben worden, teilte McAfee mit.

Eine gesicherte Zahl betroffener PC gebe es nicht, sagte eine McAfee-Sprecherin am Freitag in München. Bei weltweit 125 Millionen einzelnen Rechnern, auf denen McAfee-Produkte installiert seien, sei eine Zahl von mehreren zehntausend nicht unrealistisch. "Meines Wissens gab es einen solchen Vorfall noch nie", sagte die Sprecherin, die seit zehn Jahren bei der Firma arbeitet.

Der zuständige McAfee-Manager Barry McPherson entschuldigte sich am Donnerstagabend (Ortszeit) in einem Blog-Eintrag bei den Geschäfts- und Privatkunden. Offensichtlich habe das seit Mittwoch verbreitete Software-Update die zentrale Windows-Systemdatei "svchost.exe" in einen bei Anti-Viren-Programmen üblichen Quarantäne-Ordner verschoben.

In Deutschland berichtete unter anderem die "Frankfurter Rundschau" von abgestürzten Rechnern. Die PCs in der Redaktion seien automatisch runter- und hochgefahren worden, was ein Arbeiten praktisch unmöglich gemacht habe. Eine händische Reparatur war nötig.

Nach einem Bericht des Fernsehsenders CNN fielen allein an der Universität von Michigan etliche tausend Rechner aus. Der amerikanische Onlinedienst "Cnet" berichtete, dass unter anderem eine australische Supermarktkette wegen des Problems Geschäfte schließen musste. (dpa/tc)