Gemeinsame Anstrengungen gegen die Virenflut

Virenbekämpfer vereinbaren internationale Zusammenarbeit

25.10.1991

MÜNCHEN (CW) - Um der zunehmenden Bedrohung durch Computerviren und andere Sabotagesoftware besser begegnen zu können, haben sich kommerzielle und institutionelle Virenjäger am 23. September in Brüssel zu einer internationalen Dachorganisation zusammengeschlossen.

Sie folgten damit einem Vorschlag, den der Engländer Alan Solomon im Dezember 1990 bei einem ersten Treffen europäischer Virenexperten in Hamburg gemacht hatte. Allerdings wurde der Kreis größer, als ursprünglich gedacht. Unter den 26 Gründungsmitgliedern des "European Institute for Computer Anti-Virus Research (Eicar)" befinden sich auch Vertreter aus Australien, den USA und Südafrika.

Sitz der neuen Organisation ist München. Der einstimmig gewählte Vorstand besteht aus Paul Langemeyer (Siemens-Nixdorf AG, München), Alan Solomon (S&S International), Günther von Gravenreuth (Rechtsanwalt, München) und Günter Mußtopf (Percomp-Verlag, Hamburg). Der Hamburger Informatikprofessor und "Virenpapst" Klaus Brunnstein hat einen Beobachterstatus.

Oberstes Ziel von Eicar, Communications Director Mußtopf, ist es, "die Kooperation von Anwendern, Forschern und Herstellern nachdrücklich fördern und zu unterstützen". Die nächste Mitgliederversammlung wird Anfang Dezember stattfinden. Geplant sind ein Tutorial für Einsteiger und eine Fachtagung für Experten.