Viren: Seuchenherd Unternehmen

20.12.2001

Eric Chien, Leiter des Symantec Antivirus Research Center (Sarc);

Toralv Dirro, Virenexperte von Network Associates aus dem Antivirus Emergency Response Team (Avert) von McAfee;

Raimund Genes, European Vice President Sales and Marketing und Geschäftsführer von Trend Micro Deutschland;

Travis Witteveen, General Manager F-Secure GmbH.

CHIEN: Viren zielen aber immer auf Endanwender und Unternehmen gleichzeitig. Code Red beispielsweise traf ursprünglich Firmen, die große und leistungsfähige Rechner besitzen. Sind die erst infiziert, können sie in sehr kurzer Zeit sehr viele Kopien des Virus verteilen. Unternehmen reagieren jedoch in der Regel auch schnell auf solche Vorkommnisse und spielen entsprechende Patches auf. Die Würmer aber verbreiten sich immer noch, weil es vereinzelt schon Privatleute mit Breitbandanschluss gibt, die einen IIS installiert haben, es aber vielleicht nicht einmal wissen. Die kennen auch die ganzen administrativen Finessen nicht, und ihre Rechner bleiben infiziert und verbreiten den Virus weiter. Wenn dann ein Unternehmen einen neuen Server aufsetzt und vergisst, den entsprechenden Patch aufzuspielen, geht das Spiel wieder von vorn los.

CW: Das hört sich an, als seien die Anwender schuld daran, wenn Viren so lange in der freien Wildbahn kursieren. Was ist mit Anbietern wie Microsoft, von denen die lückenhafte Software stammt?