Nach Angaben von Vignette lässt sich V/5 mit J2EE-konformen Applikations-Servern verknüpfen. Damit erhalten Kunden nun auch eine native Unterstützung für Java. Frühere Produktversionen banden lediglich die Component-Object-Model(COM-) beziehungsweise Active-Server-Pages-(ASP-)Technik von Microsoft ein. Entwickler sind damit in der Lage, über Java Server Pages (JSP) sowie Javabeans-APIs auf V/5-Funktionen zuzugreifen. Die V/5 E-Business Application Platform besteht aus Modulen für das Web-Content-Management, der Analyse von Websites in puncto Kundenverhalten, Personalisierung sowie Funktionen für Wireless-Anwendungen.
Vignette hatte diesen Schritt bereits vergangenes Jahr angekündigt und folgt damit einem Branchentrend (siehe CW 45/00, Seite 42). Auch Konkurrent Broadvision hatte im Dezember 2000 J2EE-Funktionen für seine E-Commerce-Software "One-to-One Enterprise 6.0" angekündigt (siehe CW 49/00, Seite 36). Sie soll Ende März 2001 auf den Markt kommen.
Insbesondere große Firmen setzen auf Applikations-Server, um beispielsweise Datenbanken, ERP- sowie Mainframe-Anwendungen anzuzapfen. Die Daten aus diesen Systemen benötigen sie vornehmlich für E-Business-Applikationen. Allerdings wollen sie sich vom E-Commerce-Spezialisten keine Server-Technik vorschreiben lassen, sondern greifen lieber auf Produkte von Drittherstellern wie Bea, Iplanet oder IBM zurück, die über J2EE-Interfaces verfügen.
Zudem hat Vignette sein Produkt Unicode-fähig gemacht. Damit können Firmen einfacher als bisher länderspezifische HTML-Schablonen (Templates) und Web-Inhalte erzeugen. Dies schließt die Sprachen Chinesisch, Arabisch und Japanisch mit ein. V/5 ist laut Hersteller nun außerdem in der Lage, automatisch die Inhalte an das Herkunftsland des Site-Besuchers anzupassen.