Nach dem Kauf des Portalspezialisten Epicentric im November vergangenen Jahres hatte Vignette seine Produktstrategie umgestrickt. Der Hersteller bietet künftig drei Produktkategorien an: Die bereits bekannte Content Suite enthält Mechanismen zum Verwalten von unterschiedlichen Inhalten, mit der neuen "Portal Suite" lassen sich auf der Grundlage der Epicentric-Technik Portale bauen und managen. Die "Application Suite" kombiniert die Portal- und Content-Management-Software.

Die drei Produktlinien sind jeweils in den drei Varianten "Group", "Business" und "Enterprise" erhältlich. Insbesondere mit dem Einsteigerprodukt Group will die texanische Softwarefirma neue Kunden gewinnen. Man hofft, dass Anwender zunächst beispielsweise mit der Portal Group Suite ein Intranet auf Abteilungsebene errichten, um dann bei Bedarf später auf die umfangreichere Business- oder Enterprise-Edition zu migrieren.

Die Enterprise-Editionen der Portal Suite beziehungsweise der Application Suite enthalten den "Application Builder" (ehemals "Epicentric Foundation Builder"). Mit ihm können Benutzer Portalanwendungen bauen, indem sie Applikationen und Inhalte über Portlets (vormals "Epicentric Modules") integrieren. Für die Anbindung von Lotus-, Siebel-, Documentum- und Microsoft-Produkten gibt es bereits Adapter.

Die Übernahme von Epicentric ist juristisch abgeschlossen, nicht so die technische Integration beider Produktlinien. Anpassungen stehen zum Beispiel noch bei den Personalisierungsmechanismen an. Im Gegensatz zu anderen Portalanbietern wie etwa IBM, SAP oder Plumtree hat Vignette auch kein Single-Sign-on-System im Programm. Der Anwender muss es gegebenenfalls separat erwerben und integrieren. (fn)