DVB-H mit Durchhänger

Vier Gründe, warum Handy-TV auch zur EM 2008 nicht startet

05.06.2008
Von Jürgen Liebherr

3. Handy-Hersteller - passiv in den Startlöchern

So richtig offiziell bekommt man in Deutschland noch kein DVB-H-fähiges Gerät zu Gesicht. Haben die Hersteller den Trend verschlafen? Nein, wahrscheinlich kann man ihnen sogar den geringsten Vorwurf in Richtung Handy-TV-Bremser machen. Sie handeln lediglich nach dem Motto: Solange es keine konkreten Dienste (siehe Mobilfunk-Provider) gibt, werden passende Modelle auch nicht auf den Markt gebracht.

Aber im Prinzip haben fast alle großen Hersteller ein DVB-H-Gerät in der Pipeline. Zumal mobiles Digital-Fernsehen auch schon in anderen Ländern läuft (Italien, Südkorea und seit neuestem auch Österreich). Definitiv bekannt ist, dass sowohl Nokia (N77 und N96) als auch Samsung (P910 und SGH-P960) geeignete Geräte für den deutschen Markt in der Hinterhand haben. Von LG gibt es in Italien schon länger das Model U900 im Handel.

Darüber hinaus bietet der koreanische Elektronik-Konzern eingefleischten Fußballfans seit kurzem eine Alternativlösung: Das HB620T, hierzulande mit einem Mobilfunkvertrag mit T-Mobile seit neuestem "kostenlos" zu haben, ist das erste Mobiltelefon mit eingebautem Mini-DVB-T-Empfänger, ähnlich wie man ihn vom heimischen Fernseher her kennt. Nachteile: Es empfängt die in Deutschland genutzten DVB-T-Frequenzen nur zum Teil. Außerdem hält das energiehungrige Gerät nur zwei bis zweieinhalb Stunden durch. Beim Elfmeterschießen könnte es knapp werden.