DVB-H mit Durchhänger

Vier Gründe, warum Handy-TV auch zur EM 2008 nicht startet

05.06.2008
Von Jürgen Liebherr

2. Mobilfunk-Provider zwischen Taktik und Frustration

Die großen Mobilfunkbetreiber wollen und können keinen kommerziellen Betrieb starten, solange nicht alle Lizenzvereinbarungen zwischen Mobile 3.0 und den Landesmedienanstalten geschlossen sind. Darauf sind die Carrier angewiesen, erst dann können sie wegen Übertragungsrechten in Verhandlungen mit Mobile 3.0 treten. Endkunden werden dann voraussichtlich Monatspauschalen zwischen 4,99 und zehn Euro fürs Handy-TV berappen müssen.

Genau hierin sehen die Mobilfunker das größte Risiko. Vodafones Deutschlandchef Friedrich Joussen sagte jüngst der Financial Times Deutschland: "Ich werde kein Bezahl-TV auf dem Handy unterstützen, solange die Gefahr besteht, dass Kunden dann weniger Geld für andere Dienste ausgeben" - ein Indiz dafür, dass die Mobilfunker wohl nicht unbedingt diejenigen sind, die Handy-TV zum Durchbruch verhelfen werden. Unklar ist jedoch, ob solche Aussagen nicht eher kalkuliertes Säbelrasseln sind, um die eigene Verhandlungsposition zu verbessern. Und diese wird ohnehin rasant besser, da sich derzeit DVB-T auf einer neuen Handy-Generation ausbreitet - als Feature der Geräte und ohne Gebühren.