Doch Virtualisierung kann auch etwas anderes bedeuten: Viele physikalische werden zu einem logischen Server. Im Prinzip geht es darum, Server eng miteinander zu vernetzen, ohne dass sie sich räumlich nahe sein müssen. Die am weitesten reichende Server-Virtualisierung sind Grids. Der Knackpunkt besteht darin, die Server systemübergreifend - "aus der Vogelperspektive" - zu administrieren, um Prozessoren oder deren logische Teile, Arbeitsspeicher, Systembusse, interne Festplatten und I/O-Kanäle zu Pools zusammenzuführen und wieder umzugruppieren.
Rechenpower nach Bedarf
Die Zuordnung der Ressourcen kann zeitlich vorbestimmt sein, um beispielsweise den höheren Mail-Traffic bei Arbeitsbeginn zu unterstützen. Oder sie erfolgt Event-gesteuert nach bestimmten Regeln, so genannten Policies: Sobald etwa die Antwortzeiten einer Applikation einen vordefinierten Schwellwert erreichen, wird ihr aus dem Server-Pool eine weitere CPU zur Verfügung gestellt. Der Start dieses Zusatzsystems und der Anwendung auf ihm erfolgt automatisch - ebenso wie umgekehrt seine Stilllegung, wenn die Applikation nicht mehr so viel Power braucht.
Die Anforderung des automatisierten System-Managements ist von zentraler Bedeutung. Denn in einer virtuell unter einen Hut gepackten Systemlandschaft ändert sich die physikalische Belegung der Server mit Prozessen ständig. Hinzu kommen unvorhergesehene Ereignisse wie die Überhitzung oder der Ausfall von Komponenten oder ganzen Servern.