Die Zahl der freien Stellen sinkt um 45 Prozent

Viele Bewerber für wenige IT-Stellen

17.10.2003
MÜNCHEN (hk) - In den ersten neun Monaten 2003 sank die Zahl der ausgeschriebenen IT-Stellen um knapp 45 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Zum ersten Mal im vergangenen Halbjahr macht nach den September-Anzeigen der Rückgang gegenüber 2002 weniger als 50 Prozent aus.

Es wäre sicher übertrieben zu behaupten, dass es nun auf dem Arbeitsmarkt für Bewerber aufwärts geht. Aber immerhin hat sich der Rückgang verlangsamt. Im vergangenen Jahr schrieben die Unternehmen in 40 Tageszeitungen fast 20000 IT-Stellen aus, in diesem Jahr waren es in den ersten neun Monaten etwa 11000. Verglichen mit dem August war im September ein leichtes Plus zu verzeichen, und das, obwohl der Sommermonat ein Wochenende mehr hatte und an diesen Tagen traditionell die gedruckten Stellenanzeigen erscheinen.

Vor allem die Finanzdienstleister, also Banken und Versicherungen, haben das Interesse an Computerfachleuten verloren. Um rund 50 Prozent weniger Leute suchten jeweils die Telekommunikationsindustrie, die Elektrotechnikbranche und die Software- und Beratungshäuser, wobei sich Letztere nach wie vor auf recht hohem Niveau gegenüber den Anwenderbranchen bewegen.

Manche Berufe sind besonders stark betroffen. So blieb laut Adecco die Zahl der freien Stellen für Netz- und Internet-Experten um fast 70 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück. Bei Datenbank- und Systemspezialisten sowie im Vertrieb macht der Rückgang 55 Prozent aus und bei den Programmierern knapp über 50 Prozent. Am besten steht es noch für die CAD/CAM-Profis, hier liegt das Minus bei 35 Prozent.

Wer in der IT-Branche Fuß fassen will, hat zurzeit noch am ehesten Chancen in Nordrhein-Westfalen. Die Zahl der ausgeschriebenen Jobs beträgt seit Januar 2008, was einem Schwund von rund 50 Prozent entspricht. Stärker ist der Einbruch in Bayern. Der Freistaat leidet besonders unter der Krise der IT-Industrie. Im einstigen Hightech-Musterland schrieben die Firmen nur noch 1411 entsprechende Jobs aus (Vorjahr 3244).

Abb: IT-Profis müssen sich an geringere Auswahl gewöhnen

CAD-Spezialisten und Anwendungsentwickler bleiben die beiden Berufsgruppen die noch am häufigsten gesucht werden. Quelle: Adecco