IT-Ausgaben

Viele Anwender erhöhen die Budgets

05.03.2009
Von 
Sabine Prehl ist freie Journalistin und lebt in München.
Gefragt sind vor allem Lösungen, die die Effizienz steigern.

Vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise kürzen viele Unternehmen ihre IT-Budgets. Doch in einigen Ländern beobachten die Analysten von Datamonitor auch das Gegenteil. Das belegt ihre im zweiten Halbjahr 2008 betriebene Umfrage unter 520 IT-Entscheidern in 14 Ländern. Demnach haben acht Prozent vor, ihre IT-Ausgaben in diesem Jahr zu erhöhen. In einer ähnlichen Umfrage, die in der ersten Hälfte des vergangenen Jahres erfolgte, waren es nur drei Prozent. "Das Vertrauen in die Wirtschaft hat zwar gelitten. Aber die Ergebnisse sind nicht so schlecht wie wir erwartet hatten", resümiert Daniel Okubo, Analyst bei Datamonitor und Autor der Studie.

Allerdings hängt das Investitionsverhalten der Unternehmen stark davon ab, wie stark das jeweilige Land von der Krise betroffen ist. Am geringsten ist das Vertrauen der Anwender in Großbritannien, Frankreich und Italien. In diesen drei Ländern planen mehr Unternehmen, ihre IT-Budgets zu kürzen als zu erhöhen. Auch in den USA und in Spanien gibt es vergleichsweise viele Firmen, die ihre IT-Ausgaben zurückfahren wollen. Viel Zuversicht herrscht dagegen in Deutschland, Skandinavien, den Benelux-Ländern und Australien. Hier übersteigt die Zahl derer, die Budget-Erhöhungen planen, die der Firmen mit konkreten Kürzungsabsichten. So wollen 22 Prozent der hiesigen Unternehmen mehr in die IT investieren als im Vorjahr, nur 13 Prozent planen, ihre Ausgaben zurückzufahren.

Gefragt sind vor allem Lösungen, die die Effizienz steigern helfen. Wenig begehrt sind dagegen Produkte und Services, die als nicht dringend notwendig gelten - in der verarbeitenden Industrie etwa Supply-Chain-Analysen, Product-Lifecycle-Management und Marketing CRM (Customer-Relationship-Management). Bei CRM im Vetrieb sowie Procurement- und Finanzlösungen ist die Nachfrage jedoch nach wie vor hoch. Ähnlich verhält es sich mit dem Bankensektor: Investiert wird in Lösungen, die aus regulatorischer Sicht wichtig sind, die nachweisbare Verbesserungen bringen beziehungsweise vor Risiken wie Betrug und Betriebsausfällen schützen. Und selbst besonders stark vom Abschwung betroffene Branchen wie der Handel oder die Automobilbranche haben nach wie vor Bedarf an IT-Lösungen - sofern sie auf ihre Bedürfnisse abgestimmt sind.