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"Frauen haben heute ungezwungeneren Zugang zur Technik"

Videospiele sind keine Männerdomäne mehr

07.03.2008
Von pte pte
Zunehmend mehr Frauen entdecken Videospiele für sich. Dies belegt ein vom Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) veröffentlichter Bericht.

Demnach waren im vergangenen Jahr in Deutschland bereits 31 Prozent der gesamten Spieler am Markt Frauen. Im Vergleich zu den beiden Vorjahren 2005 (24 Prozent) und 2006 (28 Prozent) zeigt sich dabei eine kontinuierliche Wachstumstendenz. Besonders beliebt innerhalb der weiblichen Spielercommunity sind Handheld-Geräte. In diesem Bereich ist das Verhältnis von männlichen und weiblichen Spielern inzwischen bereits fast ausgeglichen. Laut der BIU-Untersuchung waren 2007 rund 49 Prozent der Handheld-Nutzer Frauen, 2005 waren es noch 34 Prozent.

"Der Anteil an weiblichen Computer- und Videospielern am Gesamtmarkt ist deutlich im Steigen begriffen", erklärt BIU-Sprecher Eric Jannot im Gespräch mit pressetext. Gründe für diese Entwicklung gäbe es gleich mehrere. "Zunächst einmal muss man feststellen, dass Videospiele mittlerweile großteils Bestandteil des Alltags geworden sind", erläutert Jannot. Insofern sei der Umgang mit dem Themengebiet auch heute ein ganz anderer als noch vor wenigen Jahren. "Wir leben in einer Gesellschaft, wo die Beschäftigung mit solchen Medien zunehmend normal wird", ergänzt Jannot. Dementsprechend seien auch bei der weiblichen Bevölkerung die Hemmungen zu spielen in letzter Zeit stetig gesunken. "Der Zugang zur Technik ist heute auch bei Frauen eher ungezwungen", stellt der BIU-Sprecher fest. "Weibliche Spieler haben sich insbesondere am Handheld-Sektor fest etabliert"; schildert Jannot.

Im Bereich der stationären Konsolen bestehe in punkto Frauennutzung allerdings noch einiges an Aufholpotenzial. Hingegen besonders beliebt bei Frauen seien Casual Games. "Die Komplexitätsreduktion bei diesen Gelegenheitsspielen ist in diesem Zusammenhang ein wichtiger Aspekt", betont Jannot. Wesentliche Faktoren hierbei seien für Frauen vor allem ein sofortiger Spielspaß, gute Zugänglichkeit und eine übersichtliche Spieldauer.

"Der PC- und Videospielemarkt entwickelte sich im vergangenen Jahr äußerst positiv. Insgesamt gerechnet konnte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 21 Prozent auf rund 1,36 Milliarden Euro gesteigert werden", erklärt Jannot. Dieser Wachstumstrend werde sich auch im kommenden Jahr weiter fortsetzen. Dass Computer- und Videospiele mittlerweile keine Männerdomäne mehr sind, sei eine sehr erfreuliche Entwicklung. "Die Branche wünscht sich diese Zielgruppenerweiterung", so der BIU-Sprecher abschließend. (pte)