Rekordeinnahmen

Videospiele lassen Hollywood hinter sich

28.09.2009
Von pte pte
In Großbritannien gestalten immer mehr Menschen ihre Freizeit aktiv - mit Computerspielen. Kino, DVD und Musik hängen inzwischen hinterher.

Das vergangene Jahr wird als ein Datum in Erinnerung bleiben, an dem die britische Videospiel-Industrie die Kino-, Musik-, und DVD-Branche hinter sich gelassen hat und zum wertvollsten Zweig der Unterhaltungsindustrie des Landes aufgestiegen ist, prognostiziert der britische "Guardian". Die Verkäufe aus Software und Hardware hätten die vier Milliarden-Pfund-Marke überschritten und somit mehr Geld umgesetzt als DVD- und Musik-Verkäufe gemeinsam. Dass der neue Titel Halo 3: ODST von Bungie innerhalb von vierundzwanzig Stunden nach Veröffentlichung weltweit zwei Millionen mal verkauft wurde, stelle nur einen weiteren Höhepunkt dar.

Obwohl Videospiele als Industrie inzwischen ernst genommen würden, hätten sie als Medium noch keinen guten Ruf. So würden Kino-Blockbuster wie "Transformers" in der Kritik oft zerrissen, indem sie mit Videospielen verglichen werden. Dabei hat die Videospiele-Branche im vergangenen Jahr in Großbritannien viermal soviel Geld umgesetzt wie an den Kinokassen ausgegeben wurde. Videospiele stellten das zurzeit wohl spannendste Medium dar, so der "Guardian". Zum einen funktioniere die Branche wirtschaftlich besser, zum anderen biete sie große Chancen für neue, kreative Talente und Ideen.

Mit der Veröffentlichung des Riesenerfolgs GTA 4 im vergangenen Jahr waren Videospiele zuletzt in der breiten Diskussion gewesen. Durch Aufwand und Budget bei der Produktion wurden damals neue Standards gesetzt. Mittlerweile sind solch große Produktionen eher die Regel als die Ausnahme. Die Käufer unterstützen die Industrie heftig. Immer mehr Studien zeigten, dass die Konsumenten ihre Freizeit weniger mit passiven Medien verbringen und mehr Zeit in interaktive Medien wie Videospiele investierten. (pte)