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Wachstum stagniert trotz Umsatzrekorden

Videos bringen mehr Bewegung in den Online-Handel

25.02.2008
Von pte pte
Der Einsatz von Videos soll in Zukunft die Wachstumsraten im Online-Handel in die Höhe schrauben.

Denn trotz Umsatzrekorden und einer wachsenden Zahl an Nutzern stagnieren die Zuwächse im deutschen E-Commerce, so die aktuellen Analysen des Medienforschungsunternehmens Goldmedia. Seit dem Jahr 2004 liegt das Wachstum im Online-Handel konstant bei jährlich zwölf Prozent. Um das Potenzial des Internetverkaufs besser auszuschöpfen, gibt es verschiedene Möglichkeiten. Die wichtigste davon ist laut Goldmedia-Studien die Einbindung von Bewegtbildern. "Eine Stagnation des Wachstums ist zwar eine natürliche Entwicklung, trotzdem bestehen Potenziale im E-Commerce, die bislang ungenutzt bleiben und dem Markt zu einem weiteren Schub verhelfen könnten", sagt Mathias Birkel, Goldmedia-Consultant und Studienautor, auf Nachfrage von pressetext.

Der generelle Trend zu Videos im Internet kann demnach auch von den Händlern genutzt werden. Schon 2006 schaute ein Viertel aller deutschen User Online-Videos. Im Zuge der zunehmenden Breitbandpenetration verstärkt sich diese Entwicklung und verschafft immer mehr Nutzern Zugang zu Video-Sharing und Web-TV. Für den E-Commerce können über Videos neue Kaufimpulse geschaffen werden, die durchaus benötigt werden. Denn von den 60 Prozent der Deutschen im Alter zwischen 14 und 54 Jahren, die 2007 im Netz eingekauft haben, wollen das laut Befragung nur 27 Prozent in Zukunft wieder tun.

Analysen zeigen, dass Bewegtbilder den Kaufanreiz steigern können, weil sich die Produkte besser präsentieren lassen. Große Katalogversender und Online-Shops haben das Potenzial bereits erkannt und starten derzeit nach und nach mit eigenen Videoformaten. Amazon, Neckermann und Tschibo, aber auch Teleshopping-Sender wie HSE24 arbeiten daran, ihre Online-Shops mit Videos und Livestreams aufzubessern. "Bewegtbild wird eine starke Bedeutung gewinnen. Sicher ist nicht zu erwarten, dass mittelfristig alle Portale Videos einsetzen werden, da im Vergleich zu Fotos ein höherer Aufwand besteht", meint Birkel. In einem realistischen Szenario gehe man aber von einem Einsatz bei 30 Prozent des Marktes aus. "Kleineren Anbietern entstehen sicher Wettbewerbsnachteile, im Vorteil sind hingegen insbesondere Teleshoppingsender, die bereits Bewegtbilder für das TV-Angebot produzieren", erklärt Birkel gegenüber pressetext.

Mithilfe von Bewegtbildern werde die Warenpräsentation optimiert und das von vielen Nutzern vermisste Einkaufserlebnis verbessert, so die Goldmedia-Analyse. Bislang sind auch viele Produktgruppen, die erklärungsintensiv oder stark emotionalisierend sind, im E-Commerce unterrepräsentiert. Dazu zählen Bekleidung, Schmuck, Möbel und Haushaltswaren, die im Teleshopping beispielsweise sehr gut funktionieren. Videos im Internet tragen dazu bei, dass neue Zielgruppen angesprochen werden und diese Warengruppen auch online besser verkäuflich sind. Die Umsatzgewinne, die durch Bewegtbildeinsatz erlöst werden, sollen in den kommenden fünf Jahren rund 1,5 Milliarden Euro ausmachen. (pte)