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Videokomprimierer DivX wagt sich an die Börse

18.09.2006
DivX, das sich für Hollywood vom Staatsfeind Nr. 1 zum vertrauentwürdigen Partner gemausert hat, will sich frisches Geld an der Börse holen.

In dieser Woche plant die im kalifornischen San Diego ansässige Company die Emission von 9,1 Millionen Aktien. Die Preisspanne wurde auf zwölf bis 14 Dollar festgelegt. DivX, das einen hoch effektiven Codec zur Videokompression anbietet, setzte im ersten Halbjahr 2006 27,2 Millionen Dollar um und verdiente unterm Strich 5,9 Millionen Dollar. Für das gesamte Geschäftsjahr 2005 hatten Einnahmen und Nettogewinn 29,3 Millionen Dollar und 2,3 Millionen Dollar betragen.

Mit der DivX-Software lässt sich eine DVD auf rund ein Zehntel der Datenmenge der ursprünglichen MPEG-2-Datei eindampfen - sie ist quasi das Äquivalent von MP3 im Videobereich. Damit passen ein Spielfilm auf eine CD oder acht Filme auf eine DVD. Inzwischen wurden mehr als 50 Millionen DivX-zertifizierte Abspielgeräte verkauft.

Anfänglich wurde DivX vorgeworfen, es fördere mit seinem Codec die Verbreitung von Raublopien. Nachdem die Firma dann Kopierschutztechnik integrierte, erreichte sie Kooperationen sowohl mit Consumer-Electronics-Herstellern als auch Filmstudios. DivX hofft, einmal zum Standard für den Vertrieb von Filmen über das Internet zu werden. Seine Technik wurde ursprünglich in Frankreich entwickelt (weswegen sie auch in Europa sehr populär ist), mittlerweile beschäftigt die im Jahr 2000 gegründete Company mehr als 200 Mitarbeiter. (tc)