Template-Plasement-Option für " Visula Plus"

Verwendung von fertigen Schaltungsbausteinen

10.11.1989

MÜNCHEN (CW) - Die Racal-Redas Design System GmbH, München, hat den CAD-Werkzeugen des integrierten CAE/ CAD/CAM-Systems "Visula Plus" eine mit künstlicher Intelligenz ausgestattete Plazierungsoption hinzugefügt die Erweiterung dient zur mehrmaligen Verwendung von fertig plazierten und gerouteten Mustern ("Templates") bei der Schaltungsentwieklung.

Das Template-Placement ermöglicht, aus diesen Schablonen spezielle Bibliotheken von häufig verwendeten Schaltungsteilen aufzubauen, so daß sie als eine Art "Makro-Bauteil" in neue Designs übernommen werden können. Der Komplexität dieser Bausteine ist Herstellerangaben zufolge keine Grenze gesetzt. Es können, wenn gewünscht, komplette Leiterplattenlayouts als "Template" definiert werden.

Im Gegensatz zu vielen anderen Softwaresystemen kopiert "Visula Plus" bei der Verwendung von solchen Schaltungsbausteinen nicht einfach das auf dem Bildschirm dargestellte Muster, sondern greift auf die logische Schaltungsbeschreibung in der Netzliste zurück, betont ein Unternehmenssprecher. Dies hat zwei nicht unerhebliche Vorteile:

Zum einen können damit auch abgewandelte Versionen des "Templates" generiert werden. Dabei werden nur die identischen Komponenten und Verbindungen aus der Netzliste abgerufen, automatisch plaziert und geroutet. Die abweichenden Bauteile und Verbindungen werden interaktiv bearbeitet.

Zum anderen brauchen mehrmals verwendete Bauteile nicht neu benannt zu werden, da sie ihre Namenszuweisung direkt aus der Netzliste beziehen und somit bei Aufruf automatisch neu benannt werden.

Andere Systeme dagegen können nur die Namen aus der Mustervorlage ("Template") kopieren, erklärt Michael Perschthaler, Marketingleiter bei Racal-Redac. "Visula-Plus kann dieses hohe Maß an künstlicher Intelligenz nur deshalb bieten, weil CAE- (logische Schaltungsentwicklung und Netzlistengenerierung) und CAD-Applikationen (Bauteilplazierung und Entflechtung) auf eine gemeinsame relationale Datenbank zugreifen. Ohne diese Architektur könnten auch wir nur grafische Muster duplizieren."

Von besonderem Vorteil erweise sich die neue Plazierungsoption beim Layout von Hochfrequenzschaltungen, in denen identische Elemente mehrfach eingesetzt werden. "Dies ist heutzutage bei vielen elektronischen Geräten der Fall. Ein gutes Beispiel sind Stereoanlagen. Aber auch in Telekommunikationsgeräten und im militärischen Sektor finden sich häufig solche multiplizierten Layout-Bestandteile", kommentiert Perschthaler.

Das System läuft auf Workstations von HP/Apollo, Digital Equipment und Sun Microsystems.