DMS-Trends

Verwalter setzen auf Prozessoptimierung

16.09.2009
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Allrounder Sharepoint: Dokumente, Teams und ERP-Daten

IBMs DMS- und BI-Kombination steht ferner im Wettbewerb mit "Office Sharepoint Server" von Microsoft. Der Softwarekonzern versteht sein Produkt als Framework für Dokumentenverwaltung, Zusammenarbeit (Collaboration), Datenauswertung und Berichte, Suche sowie Web-Content-Management. Nutzer können die Software gemeinsam mit "Microsoft Office" verwenden. Basisfunktionen von Sharepoint ("Windows Sharepoint Services") liefert Microsoft mit dem Windows-Betriebssystem aus.

Was Sharepoint an Funktionen fehlt, beispielsweise ein Archivsystem, sollen Softwarepartner beisteuern. Auf der Grundlage der Software bauen Microsoft-Partner ferner kundenspezifische Lösungen. Unabhängige Softwarehäuser entwickeln eigene Applikationen auf Basis des Frameworks. Das Partnerunternehmen IPI aus Lichtenau zum Beispiel hat mit "Contract Center" eine Sharepoint-basierende Anwendung für die Vertragsverwaltung entwickelt. Sie soll es Firmen gestatten, Vertragsdokumente zu verwalten, weitere Dokumente daran anzuhängen sowie vertragsrelevante Daten aus ERP-Systemen einzubinden.

Siemens IT Solutions and Services integriert bei Kunden Sharepoint mit SAP-Systemen. Firmen können beispielsweise Produktstrukturdaten aus "SAP PS" in den Dokumentenspeicher von Sharepoint ablegen. Somit stellt Sharepoint eine Alternative zu "SAP Records Management" dar, das der ERP-Anbieter für diese Aufgaben vorgesehen hat.

Die Version 2010 von Sharepoint wird weitere Funktionen für das Business-Process-Management (BPM) enthalten. Details will Microsoft im Oktober nennen. Auf den Markt kommen soll Sharepoint 2010 im nächsten Jahr, zeitgleich mit Office 2010.

SAP schafft DMS-Unterbau für die Business Suite

SAP selbst vermarktet DMS-Funktionen im Zusammenhang mit den betriebswirtschaftlichen Lösungen der "SAP Business Suite" (siehe auch "SAP-Strategie im ECM-Geschäft"). Das erwähnte Records Management verrichtet beispielsweise in "SAP CRM" seinen Dienst als Aktenspeicher für das Beschwerde-Management. Das Produkt "SAP ILM" stellt ERP-Kunden Funktionen bereit, Daten zu archivieren und die Aufbewahrung von Inhalten zu steuern ("Retention Management"). In der Lösung "SAP PLM" stellen DMS-Funktionen beispielsweise eine Maschinenakte zur Verfügung. Des Weiteren gestattet es ILM laut Anbieter, alte R/3-Systeme im Zuge von SAP-Konsolidierungen stillzulegen: Die Daten der Altsysteme werden für die Auswertung durch den Steuerprüfer vorgehalten. Sparen könnten Firmen dabei, weil sie für den Betrieb sowie die Wartung des ERP-Veteranen kein Geld mehr zahlen müssen.

Ausbauen will SAP die Suchmaschine ("Netweaver Enterprise Search"). Sie soll künftig besser als bisher auch Inhalte von Fremdsystemen verarbeiten können.

Im Gegensatz zu Microsoft und IBM hat SAP im Bereich Collaboration kaum etwas zu bieten. Hier will der Hersteller jedoch nachlegen. Wie Microsoft setzt auch SAP im DMS-Umfeld auf Partner. Mit Opentext ist der Konzern eine weltweite Vertriebskooperation eingegangen.