Schockierende Studie von BT

Vertrauliche Infos auf gebrauchten Festplatten

07.05.2009
Informationen über das Raketenabwehrsystem der USA, vertrauliche Daten der deutschen Botschaft in Paris sowie Kontodetails und Arztdokumente: Auf gebrauchten, im Handel erhältlichen Computer-Festplatten befinden sich einer neuen Studie zufolge erschreckend oft sensibelste Daten

Dies berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Donnerstag. Der britische Telekommunikationskonzern BT habe bei der Untersuchung in Zusammenarbeit mit Universitäten in Wales, Australien und den USA zahlreiche Festplatten entdeckt, die im Internet - etwa auf dem virtuellen Marktplatz eBay - oder bei Computermessen mitsamt der Geheimdaten verkauft wurden.

Für die Studie untersuchten die Ermittler 300 gebrauchte Festplatten aus den USA, Großbritannien, Frankreich, Australien und aus Deutschland. Am heikelsten ist wohl die Entdeckung einer Harddisk, die beim Internet-Auktionshaus eBay verkauft wurde. Darauf waren Details über die Entwicklung des US-Raketenabwehrsystems THAAD (Terminal High Altitude Area Defense). Das ist ein Abwehrsystem, mit dem feindliche Raketen abgeschossen werden sollen. Auf der Festplatte befanden sich auch Informationen über Mitarbeiter der Firma, die das System entwickelt hat.

Eine weitere Speicherplatte enthielt angeblich vertrauliche Sicherheits-Informationen der Deutschen Botschaft in Paris. Andere Festplatten wurden mit Daten und Röntgenaufnahmen von Patienten eines schottischen Krankenhauses angeboten. Auf einem weiteren Medium wurden Informationen zu einem geplanten Währungsumtausch von 50 Milliarden Dollar gefunden.

Insgesamt befanden sich auf mehr als einem Drittel der gebraucht gekauften Festplatten persönliche oder geschäftliche Informationen, die leicht mit einer konkreten Person oder einem Unternehmen in Verbindung gebracht werden konnten, sagte eine BT-Sprecher am Donnerstag. Diese Hinweise seien ausreichend, um von Kriminellen missbraucht zu werden. (dpa/tc)