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Vertrauen in deutsche Führungskräfte schwindet

19.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Vertrauen von Privatanlegern in deutsche Topmanager ist in den vergangenen Wochen stark gesunken. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstitut Emnid, die in Zusammenarbeit mit der Hamburger Kirchhoff Consult für das "Manager Magazin" erstellt wurde. Der Studie zufolge hat vor allem Bayer-Vorstandschef Manfred Schneider in Folge der Krise um den Cholesterin-Senker Lipobay massiv an Anlegervertrauen eingebüßt. Lediglich 30 Prozent der befragten Aktionäre trauen Schneider zu, den Börsenwert des Konzerns nachhaltig zu steigern. Auch Ron Sommer fiel in der Gunst der Aktionäre zurück, ebenso Siemens-Chef Heinrich von Pierer.

Das Vertrauen in Aktien hat in den vergangenen Wochen generell arg gelitten. Erstmals haben der Umfrage zufolge festverzinsliche Wertpapiere Aktienfonds als bevorzugte Anlageform abgelöst. Rund 84 Prozent der Befragten gaben an, vor neuen Investitionen erst abwarten zu wollen, wie sich die Lage an den Aktienmärkten entwickelt. Die im Oktober in Kraft tretenden Regelverschärfungen am Neuen Markt, die unter anderem den Ausschluss von insolventen Firmen und von Unternehmen mit sehr niedrigem Marktwert (Pennystocks) vorsehen, halten nur 29 Prozent der Anleger für ausreichend. Etwa 61 Prozent verneinten die Frage, ob die Maßnahmen der Deutsche Börse AG genügen, um das Vertrauen in den Neuen Markt wiederherzustellen.