Steuerung an der langen Leine:

Verteilte Kompetenz zur Ampelschaltung

29.02.1980

MÜNCHEN (CW) - Zum optimalen Steuern von Verkehrsampeln hat sich die Siemens AG, München, das Prinzip der langen Leine ausgedacht: die "Signalgruppensteuerung mit dezentraler Modifikation (SDM)". SDM verteilt die Kompetenz zur Ampelschaltung abhängig von der Verkehrslage stufenlos an den Zentralrechner oder an mikroprozessorgesteuerte Kreuzungsgeräte. Im letzten Fall gibt der zentrale Computer lediglich Rahmensignalpläne vor.

Ein vereinfachtes Beispiel verdeutlicht die Funktion von SDM: Für die Signalgruppe 1 gilt nach dem von der Zentrale vorgegebenen Rahmensignalplan ein sogenannter "Grünerlaubnisbereich" von hand der aktuellen Verkehrslage selbst entscheiden, wann die Grünzeit für 1 abgebrochen und Grün für 2 begonnen werden soll.

Wesentlich beim SDM-Verfahren ist, so Siemens, daß der Verkehrsingenieur die unterschiedlichen Steuerungsmethoden für die verschiedenen Tageszeiten auf einfache Weise programmieren kann. Dazu werden dem zentralen Verkehrsrechner lediglich entsprechend gestaltete Rahmensignalpläne eingegeben.