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Verteidigungsministerium dementiert "Spiegel"-Bericht zu MS-Software

19.03.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Das Bundesministerium für Verteidigung hat einen Bericht von "Spiegel online" dementiert, wonach die Bundeswehr auf ihren Computern keine Microsoft-Software mehr einsetzen werde. "Die Behauptung, die Bundeswehr werde in sensiblen Bereichen künftig keine Software der Firma Microsoft mehr verwenden, ist falsch", erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums gegenüber den Kollegen von tecChannel.de.

Die Bundeswehr habe erst vor einem halben Jahr einen Generallizenzvertrag über die handelsüblichen Softwareprodukte mit Microsoft abgeschlossen, so der Sprecher weiter. Ferner betonte er, dass sensible Daten im IT-Bereich zum einen durch Firewalls gesichert seien. Zum anderen habe die Bundeswehr Verschlüsselungstechniken im Einsatz, die durch das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) zugelassen seien und deren Schutzfunktionen unabhängig von der benutzten Software arbeiten würden.

"Spiegel online" hatte gemeldet, das Auswärtige Amt und die Bundeswehr wollten aus Angst vor Spionage durch US-Geheimdienste künftig Microsoft-Programme von ihren Computern verbannen. Nach Erkenntnissen deutscher Sicherheitsbehörden verfüge der amerikanische Spionagedienst NSA über alle einschlägigen Quellcodes der US-Firma und sei dadurch in der Lage, verschlüsselte Daten zu lesen, lautete die Begründung.