Versteigerung der Wimax-Frequenzen beginnt

11.10.2006
Für DSL-lose Regionen in Deutschland wächst die Hoffnung, einen schnellen Internet-Zugang auch ohne Standleitung zu erhalten.

Die Bundesnetzagentur hat den Startschuss für die Versteigerung von Frequenzen für funkgestützte Breitbandnetze gegeben. Ab sofort können interessierte Unternehmen Anträge zur Zulassung für die im Dezember dieses Jahres geplante Auktion stellen, teilte die Behörde am Mittwoch in Bonn mit. Mit den Funklizenzen können vor allem Kunden in ländlichen Regionen über die so genannte Wimax-Technik (Worldwide Interoperability for Microwave Access) an das schnelle Internet angeschlossen werden. Insgesamt sollen für 28 Regionen entsprechende Frequenzen versteigert werden. Dabei können vier unterschiedliche Betreiber in einer Region tätig werden.

"Wir haben jetzt die Chance, dass der Breitbandzugangsmarkt durch zusätzliche Angebote ergänzt wird und regionale und mittelständische Firmen dort tätig werden, wo DSL-Zugänge unzureichend vorhanden sind", erklärte der Präsident der Behörde Matthias Kurth. Grund für die mangelnde Abdeckung in einigen Regionen sind Berechnungen, wonach sich der DSL-Ausbau dort für die Deutsche Telekom nicht lohnt. Die Vergabe der Frequenzen trage laut Kurth zur Innovation und zu mehr Wettbewerb bei. Ursprünglich wollte die Bundesnetzagentur die Frequenzen Anfang dieses Jahres im Antragsverfahren vergeben. Da die Zahl der Interessenten aber bei über 100 lag, sollen die Funklizenzen jetzt versteigert werden.

Vor einigen Tagen hatte sich die Unternehmensberatung Booz Allen Hamilton allerdings kritisch zum wirtschaftlichen Potenzial von Wimax geäußert. Der Markt sei interessant, aber nicht riesig, prognostizierte TK-Experte Roman Friedrich. Da zudem die existierenden Technologien UMTS und DSL günstiger seien, mache es für Netzbetreiber keinen Sinn, sich an der Versteigerung zu beteiligen. (dpa/ajf)