VDE sieht Innovationspotenzial gefährdet

Verstärkter Mangel an Ingenieuren

23.03.2001
FRANKFURT/M. (CW) - Trotz steigender Zahl der Studienanfänger in der Elektro- und Informationstechnik befürchtet der Verband der Elektroingenieure (VDE), Frankfurt am Main, dass sich der Mangel an Elektroingenieuren und IT-Experten weiter verstärkt.

Mit rund 14840 Neueinschreibungen in diesem Wintersemester gibt es rund sechs Prozent Studienanfänger mehr in der Elektro- und Informationstechnik als zum Wintersemester 1999/2000, in dem es noch 14000 waren - diese Zahlen legte der VDE vor. Mit 13 Prozent sei der Zuwachs in den Universitäten wesentlich höher als bei den Fachhochschulen, die eine Steigerungsrate von lediglich 1,5 Prozent verzeichneten.

Der leichte Anstieg der Studienanfängerzahlen in der Elektro- und Informationstechnik wird sich nach Einschätzung des VDE erst zeitversetzt um etwa sechs Jahre auf die Absolventenzahlen auswirken. Den Tiefpunkt mit 6500 Absolventen prognostiziert der Verband für das Jahr 2002.

Der Mindestbedarf liege indes bei rund 13000 Elektroingenieuren im Jahr bei steigender Tendenz. "Die Bedarfssituation wird sich allerdings weiter verschärfen", befürchtet der VDE. Die Gesamtzahl der Studierenden sei viel zu gering, um die künftige Expertennachfrage in der Wirtschaft zu befriedigen.

Der VDE sieht in dem sich verschärfenden Mangel an Ingenieuren der Elektro- und Informationstechnik "eine erhebliche Gefährdung des Innovationspotenzials am Standort Deutschland". Auch die Anwerbung von IT-Spezialisten aus dem Ausland wie beispielsweise mit dem Green-Card-Projekt könne dies nicht verhindern.