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Gewinnplus angepeilt

Versatel bremst DSL-Neukundengeschäft

27.02.2008
Ungeachtet eines verschärften Wettbewerbs will der Telekomanbieter Versatel im laufenden Geschäftsjahr beim Ergebnis eine Trendwende schaffen.

Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) soll im laufenden Jahr um rund fünf Prozent auf mindestens 200 Millionen Euro steigen, teilte Vorstandschef Peer Knauer am Mittwoch in Düsseldorf mit. Der Wettbewerb um Kunden wird aus seiner Sicht immer teurer, da sich das Marktwachstum verlangsamt.

Nach Einschätzung von Experten wuchs der deutsche Breitbandmarkt im vergangenen Jahr um 4,1 Millionen Kunden - für dieses Jahr erwarten sie ein Plus von 3,1 Millionen. "Wir gehen für 2008 von einem deutlich langsameren Marktwachstum und einem höheren Wettbewerbsdruck mit entsprechender Wirkung auf Preise und Kundengewinnungskosten aus", sagte Knauer. Da Versatel künftig die Rentabilität in den Fokus stellt, werde bei den Neukunden mit einem Plus von 100.000 bis 120.000 gerechnet. Im vergangenen Jahr gewannen die Düsseldorfer 173.000 neue DSL-Nutzer und damit deutlich weniger als zuvor in Aussicht gestellt.

Die Preise für DSL-Anschlüsse sind im vergangenen Jahr massiv gesunken, wobei vor allem die Deutsche Telekom die Konkurrenz massiv unter Druck setzte. Versatel ist der erste Anbieter, der die Investoren vor einer Abschwächung des Booms warnt. Das Breitbandgeschäft gilt als wichtiger Baustein für die Verbreitung neuer Dienste wie Internet-Fernsehen, von denen sich die Unternehmen zusätzliche Einnahmen versprechen.

Für das laufende Jahr rechnet Vorstandschef Knauer mit einem Umsatz von 730 und 740 Millionen Euro. Dazu soll auch das laufende Sparprogramm beitragen. Im kommenden Jahr will die Gesellschaft erstmals einen Überschuss ausweisen. Kanuer hielt sich zunächst zum Einstieg des Konkurrenten United Internet bedeckt. Der Rivale kontrolliert 25 Prozent von Versatel.

Belastet vom harten Wettbewerb verzeichnete Versatel im Schlussquartal 2007 beim bereinigten EBITDA einen Rückgang von 17,7 Prozent auf 51,7 Millionen Euro. Der Umsatz erhöhte sich um 6,4 Prozent auf 186,5 Millionen Euro, während ein Fehlbetrag von 7,1 Millionen Euro anfiel. Eine Vergleichszahl nannte Versatel nicht. Damit erfüllte Versatel die Erwartungen der Analysten und die selbst gesteckten Ziele.

Die Zahlen zum vierten Quartal 2007 sind einem Händler zufolge zwar "ziemlich genau wie erwartet" ausgefallen, allerdings enttäusche die Neukundenzahl etwas. Die Aktie legte im frühen Handel um 0,5 Prozent zu. (dpa/tc)