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Vernetztes Wohnen: Haus denkt - Mensch lenkt

12.04.2007

Die Technik müsse Erleichterung bringen, "sonst hat es keinen Sinn", sagt Babette Krug. Nützlich seien etwa die Urlaubs-Schaltung sowie die Kind-allein-zu-Hause-Schaltung. Sind die Hausbewohner im Urlaub, werden regelmäßig die Jalousien hoch und runter gefahren und das Licht an- und ausgestellt. Sobald ein Fenster oder eine Tür geöffnet wird, klingelt beim Nachbarn das Handy. Sogar wenn die Kühltruhe ausfällt, gibt es eine Nachricht. Bleibt der kleine Yannick allein im Haus, wird das Internet gesperrt, und im Fernsehen laufen nur noch Kinderprogramme. Steigt der Lärmpegel über einen bestimmten Wert, werden die Eltern per Handy informiert und können über die im ganzen Haus installierte Freisprechanlage direkt mit ihrem Sohn telefonieren.

Im Technikraum laufen die rund 25 Kilometer Kabel aus dem ganzen Haus zusammen. Ansonsten ist die komplexe Verkabelung versteckt. "Die Technik soll so wenig wie möglich sichtbar sein", sagt Krug. Deshalb sind etwa die Lautsprecher mit Hilfe neuester Methoden in Schrankblenden oder Wänden eingebaut. "Prinzipiell kann man jedes Haus so umbauen. Wenn man die Kabel allerdings verstecken möchte, muss man natürlich die Wände aufreißen oder mit Funk arbeiten." Künftig will Krug einzelne Elemente des Medialen Hauses verkaufen, etwa für Heizung oder Videoüberwachung. Von 10.000 Euro aufwärts sei ein Basis-System zu haben, das bei Bedarf aufgestockt werden könne. "Unser Ziel ist, dass sich solche Technik bald auch ganz normale Leute leisten können", erklärt Krug. "Auch älteren oder behinderten Menschen könnte die Technik das Leben erleichtern." (dpa/ajf)