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Verlust von Ricardo.de übersteigt Hälfte des Grundkapitals

27.01.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Beim Internet-Auktionshaus Ricardo.de AG ist nach eigener Einschätzung im laufenden Geschäftsjahr (Ende: 31. März 2003) ein Verlust von mindestens der Hälfte des Grundkapitals aufgetreten. Das Hamburger Unternehmen ist daher laut Aktiengesetz dazu verpflichtet, unverzüglich eine außerordentliche Hauptversammlung einzuberufen, um seine Aktionäre über die Situation zu informieren. Nach gegenwärtiger Einschätzung des Ricardo-Vorstands reichen die liquiden Mittel allerdings noch bis zum Erreichen der Gewinnzone aus.

Das defizitäre Unternehmen hatte sich im Mai 2000 mit dem britischen Online-Auktionshaus QXL zu QXL Ricardo zusammengeschlossen. Die Ricardo.de AG wurde dabei die deutsche Tochter des Mergers. Mit der Umstellung des Geschäftsmodells von vorwiegend eigenen Versteigerungen auf ein reines Kommissionsgeschäft gelang es den Hamburgern zwar, ihre Verluste deutlich zu senken. Gleichzeitig brachen aber auch die Umsätze drastisch ein: So hatte Ricardo.de im Ende März 2002 abgelaufenen Geschäftsjahr einen Rückgang der Einnahmen im Vergleich zum Vorjahr von 9,2 Millionen auf 1,4 Millionen Euro verbucht (Computerwoche online berichtete). Als positiver Effekt sank gleichzeitig aber auch der Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) um 68 Prozent von 18,4 Millionen auf 5,8 Millionen Euro. (mb).