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Verkehrsverbände planen E-Tickets für Bus und Bahn

01.12.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) will Zugangshemmnisse zum öffentlichen Nahverkehr abbauen. So seien für viele Kunden die Fahrkartenautomaten das größte Ärgernis, erklärte Verbandssprecher Till Ackermann auf einer Tagung in Berlin. Dieses Problem soll künftig ein elektronisches Ticket lösen. Kunden im öffentlichen Nahverkehr sollen entweder mit Hilfe einer Geldkarte den Fahrpreis bezahlen oder Tickets in Form einer Chipkarte lösen können. Vorstellbar sei auch, dass sich Fahrgäste über eine solche Karte automatisch beim Betreten und Verlassen eines Verkehrsmittels an- und abmelden. Im Hintergrund werde dann der günstigste Fahrpreis ermittelt und vom Konto des Fahrgastes abgebucht. Bis es soweit ist, sind jedoch Millioneninvestitionen nötig, um die notwendige Infrastruktur zu schaffen. Um die Akzeptanz bei den Nutzern zu fördern, ist

angedacht, die Chipkarten mit weiteren Funktionen auszustatten. So könnten damit beispielsweise Parkhausgebühren bezahlt werden. Bislang gibt es vergleichbare Systeme bereits in verschiedenen Ballungsräumen wie zum Beispiel London. In Deutschland soll jedoch ein landesweites System etabliert werden. Dazu ist allerdings die Unterstützung aller Verkehrsverbände und -unternehmen notwendig. Ackermann zufolge hätten sich jedoch schon viele der betroffenen Firmen und Verbände zur Unterstützung eines elektonischen Tickets bereit erklärt. Ob jedoch einzelne Unternehmen, die zurzeit schon Pilotprojekte in Sachen E-Ticket verfolgen, zugunsten einer gemeinsamen Lösung zurückstecken und damit eventuell bereits getätigte Investitionen abschreiben, bleibt abzuwarten. (ba)