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Verkauft SCO sein Unix-Geschäft an Caldera?

20.07.2000

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Als der PC-Unix-Spezialist Santa Cruz Operation, kurz SCO, kürzlich eine eigene Distribution des Open-Source-Unix Linux ankündigte (CW Infonet berichtete), dachte eigentlich niemand an "Open Linux" von Caldera Systems. Genau darauf könnte es laut "Computergram" aber hinauslaufen - in gewisser Weise jedenfalls. Der Brancheninformationsdienst mutmaßt (zum wiederholten Male übrigens), Caldera stehe unmittelbar vor einer Übernahme des gesamten Unix-Geschäfts von SCO. Ein solcher Deal würde aus Sicht von Beobachtern durchaus Sinn machen, käme Caldera doch auf die Weise auf einen Schlag in den Besitz wertvollen Know-hows (zum Beispiel in Sachen Clustering)

und einer schlagkräftigen und erprobten Vertriebsmannschaft. Last but not least wäre man auch neuer strategischer Partner von IBM beim neuen Universal-Unix "Monterey". All dies würde sich Caldera wohl um die 70 Millionen Dollar kosten lassen - Geld, das SCO gut gebrauchen könnte (CW Infonet berichtete).

SCO, so die Spekulation, könnte sich anschließend auf seine "Tarantella"-Middleware und das weiterhin lukrative Servicegeschäft fokussieren. Einige Experten vermuten gar, die Kalifornier würden am liebsten auch die Tarantella-Aktivitäten ausgründen und nur noch Unix- und Linux-Dienstleistungen anbieten. Allerdings sind die Eier noch ungelegt - SCO-Sprecher Jim Tarzia wollte die Gerüchte nicht kommentieren und erklärte lediglich, wenn "da etwas im Gange sei, dann sei noch nichts entschieden." Auch Caldera hat bislang keine Stellungnahme abgegeben.