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Verizon verbucht wegen Abschreibungen Milliardenverlust

01.08.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die US-Telefongesellschaft Verizon verbuchte im zweiten Quartal einen Nettoverlust von 2,12 Milliarden Dollar oder 78 Cent pro Aktie nach einem Minus von einer Milliarde Dollar oder 38 Cent je Anteil im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund für die tiefroten Zahlen waren Abschreibungen über 4,2 Milliarden Dollar: So wies das Unternehmen etwa Kosten von 2,4 Milliarden Dollar für die (Fehl)Investition in den finanziell angeschlagenen Internet-Service-Provider Genuity aus. Wertberichtigungen auf Beteiligungen an Cable & Wireless, Telus und anderen Carriern schlugen mit weiteren 862 Millionen Dollar zu Buche. Außerdem brachte Verizon Abfindungskosten von 475 Millionen Dollar für die jüngsten Stellenstreichungen in die Bilanz ein (Computerwoche online berichtete). Ohne diese Einmaleffekte hätte der New Yorker TK-Konzern wie im Vergleichsquartal einen operativen Gewinn von 2,1 Milliarden Dollar oder 77 Cent pro Anteil geschrieben. Die Einnahmen lagen mit 16,8 Milliarden Dollar leicht unter Vorjahresniveau (16,9 Milliarden Dollar).

Aufgrund des steigenden Wettbewerbsdrucks und der anhaltend schwachen Nachfrage senkt Verizon nun die Prognosen für das Gesamtjahr: Beim Umsatz erwartet der Konzern statt einem Wachstum von einem Prozent gegenüber dem Vorjahr stagnierende oder um ein Prozent sinkende Einnahmen. Der operative Gewinn vor Einmaleffekten soll im Bereich von 3,05 bis 3,09 Dollar pro Aktie liegen. Bislang hatte Finanzchefin Doreen Toben einen Profit zwischen 3,12 und 3,17 Dollar je Anteil in Aussicht gestellt. Außerdem will das Unternehmen in diesem Jahr nur noch 13 Milliarden statt bisher 15 Milliarden Dollar ausgeben.

Verizon kann in der Quartalbilanz aber auch einige positive Seiten vorlegen: So gewann das Unternehmen im Ferngesprächsbereich 800.000 neue Nutzer sowie weitere 150.000 Kunden für DSL-Zugänge. Die Mobilfunktochter Verizon Wireless, ein Joint-venture mit der britischen Vodafone Gruppe, steigerte die Zahl der Abonnenten um 1,1 Millionen im abgelaufenen Quartal auf insgesamt 30,3 Millionen Handynutzer. Außerdem konnte Verizon seine Verbindlichkeiten im ersten Halbjahr um 2,8 Milliarden auf 61,6 Milliarden Dollar senken. (mb)