Verhandlungen mit IBM noch nicht abgeschlossen Apple koennte 1995 Power-Macs mit Option fuer OS/2 anbieten

06.01.1995

SAN MATEO (IDG) - 1995 wird Apple die zweite Generation der Power- Macintosh-Rechner vorstellen. Bisher gibt es nur Spekulationen ueber Betriebssystem, Prozessor, Bus-System und Grafikkarte. Doch in ihrer aktuellen Ausgabe wird die CW-Schwesterpublikation "Infoworld" konkret: Power-PC-Prozessor "604", Betriebssystem "System 8" mit Option auf IBMs OS/2, PCI-Bus und -Grafikkarte.

Steckmodule mit Prozessor, Grafikkarte und Bus-System sollen die Rechner mit dem oft kolportierten Codenamen "Tsunami" fuer Veraenderungen und Verbesserungen praedestinieren. Laut Infoworld soll ein Wechsel zwischen Mac-OS und OS/2 fuer Power-PCs moeglich sein. Dabei werde der Kern des Apple-Betriebssystems ausgetauscht und jener Speicherbaustein abgeschaltet, der in allen Macs Teile des Betriebssystems enthaelt.

Das letzte Wort in der Sache sei jedoch noch nicht gesprochen, da Apple zur Zeit mit IBM ueber die Lizenzbedingungen verhandelt. Im Gespraech sei ausserdem noch immer, dass IBM die Power-Macs von Apple unter eigenem Namen vertreibt. Auf der Comdex in Las Vegas hatten IBM-Vertreter Vermutungen in diese Richtung abgestritten.

Das Grundmodell der kuenftigen Apple-PCs arbeitet nach den heute bekannten Plaenen mit dem Power-Prozessor 604 mit einer Taktrate von 100 Megahertz. Dazu kommen die stolze Menge von 4 MB Zwischenspeicher

(Cache), 16 MB Arbeitsspeicher, eine PCI-Grafikkarte und Festplatten mit einer Groesse zwischen 540 MB und 2 GB. Anfangs werde der PCI-Bus mit einer Taktrate von 33 Megahertz arbeiten, der Wechsel zu 66 Megahertz (und damit auf die doppelte Uebertragungsrate) sei aber moeglich.