Vergleichstest Wide Area File Services

03.11.2006
Von Christoph Lange

Ergebnisse der Performance-Tests

Um die Leistungsfähigkeit der drei WAFS-Lösungen zu testen, liefen mehrere Versuchsreihen mit Office-Anwendungen. Zunächst wurde ermittelt, wie lange das Kopieren, Öffnen und Speichern der Testdateien dauert, wenn keine Optimierungs-Appliance dazwischengeschaltet ist. Dann musste jeder der drei Testkandidaten zeigen, wie gut er die Dateizugriffe über WAN-Verbindungen hinweg beschleunigen kann. Damit die Erstzugriffe im Test nicht auf bereits gecachte Dateien erfolgten, wurde der Cache der Systeme vor jeder neuen Testreihe wieder gelöscht (siehe Kasten "So wurde getestet").

Alle drei Testkandidaten vermochten sowohl das Öffnen als auch das Speichern von Dateien deutlich zu beschleunigen, insbesondere nachdem der erste Transfer zwischen den beiden Appliances stattgefunden hatte (siehe Tabelle "WAFS-Performance-Test).

Regeln für die Optimierung

Beim Test von gleichzeitigen Zugriffen auf bereits geöffnete Dateien waren zwischen den drei Kandidaten so gut wie keine Unterschiede festzustellen. Word brachte immer den Warnhinweis, dass die Datei entweder nur schreibgeschützt geöffnet wird, eine lokale Kopie erstellt und die Änderungen später synchronisiert werden oder der Benutzer benachrichtigt wird, sobald die Datei geschlossen wurde. Bei Excel-Dateien erschien jedes Mal das Auswahlfenster mit dem Hinweis, dass die Datei nur im Read-only-Modus geöffnet werden kann oder der Benutzer benachrichtigt wird, sobald sie geschlossen wurde.

Fazit

  • Im COMPUTERWOCHE-Vergleichstest stellten alle drei Lösungen eindrucksvoll unter Beweis, dass es bereits heute möglich ist, auf File-Server in den Filialen zu verzichten.

  • Bei den WAFS-Performance-Messungen konnte die Tapestry-Lösung von Brocade in allen Disziplinen glänzen. Riverbed lag knapp dahinter.

  • Expand zeigte beim Speichern von Excel-Dateien eine kleine Schwäche, lag aber ansonsten gleichauf mit Riverbed.

  • Welche der drei Lösungen sich für ein Unternehmen am besten eignet, hängt stark von den jeweiligen Anforderungen ab. Brocade verfolgt konsequent einen Out-of-Path-Ansatz, während Expand und Riverbed in der Regel im Datenpfad arbeiten und dabei Optimierungsfunktionen bieten, die weit über WAFS hinausgehen.

  • Die großen Unterschiede bei den Preisangaben zu den getesteten WAFS-Lösungen sind darauf zurückzuführen, dass es sich bei Brocade und Expand Networks um Basispreise handelt, zu denen die Lizenzkosten für verschiedene Funktionen noch hinzukommen. Bei Riverbed dagegen sind bereits alle Funktionen im Preis enthalten.