Vergleichstest Wide Area File Services

03.11.2006
Von Christoph Lange

Datenkompression

Bewertung der Produkte.
Bewertung der Produkte.

Die Accelerator-Systeme terminieren jeweils auf beiden Seiten die komplette CIFS-Session, bevor die Daten über das WAN übertragen werden. Sie können auch Citrix-Header zusammenfassen und ermöglichen so mehr gleichzeitige Citrix-Sessions. Der Print-Server stellt die Treiber für die Clients zur Verfügung, was Bandbreite spart. Ist die TCP-Beschleunigung aktiviert, muss man die Einstellungen anpassen, wenn sich die Latenz der WAN-Verbindung ändert.

Dem Nutzer stehen die Komprimierungsmodi "IP-Compression" und "Router Transparancy for MPLS" zur Wahl. Bei Letzterem bleiben alle Header bis Layer vier identisch. Die Beschleunigung für HTTP- und FTP-Traffic wird nur auf der Remote-Seite aktiviert. Sie agiert wie ein transparenter Cache.

Beachten sollten Anwender in Sachen Bandbreitennutzung den Menüpunkt "Burst". Ist er aktiv, beanspruchen die Accelerator-Boxen die gesamte Bandbreite für sich.

Aktiviert der Administrator die Optimierung für VoIP-Traffic (Voice over IP), fragmentieren die Accelerator-Systeme andere Datenströme und fügen die kleinen VoIP-Pakete in diese ein. Zertifiziert ist dieses Verfahren für VoIP-Lösungen von Siemens und Avaya.

Failover-Konfiguration

Im Menüpunkt "Networking" kann der Systemverwalter die Accelerator-Systeme als aktives Gateway kon-figurieren, das als Router fungiert. Fällt eine Accelerator-Box aus, übernimmt der festgelegte Router deren Aufgaben. Es lässt sich auch ein Failover zwischen zwei Expand-Systemen konfigurieren, wobei der Router dann in Aktion tritt, wenn beide Boxen ausfallen. Bei gestörten WAN-Verbindungen können die Benutzer in der Filiale im Read-only-Modus auf die Dateien im Cache zugreifen.

Die Accelerator-Systeme speichern die gesamte Konfiguration auf einer Flash-Karte. Bei einem Hardware-Ausfall lässt sich ein neues Gerät sehr schnell wieder online bringen, indem die Flash-Karte von der alten Box eingebaut wird.

Um die Beschleunigungsfunktionen der Accelerator-Boxen zu testen, wurde der Test-Client in der Filiale mit einem Share des virtuellen File-Servers verbunden. Dabei gab es zunächst Probleme mit der Namensauflösung. Damit alle Systeme über das Netzwerk fehlerfrei kommunizieren können, müssen die Accelerator-Boxen im DNS (Domain Name System) eingetragen sein. Die Namensauflösung funktionierte aber selbst dann noch nicht. Erst nachdem die Rechner des Testnetzes als statische Host-Einträge auf den Expand-Boxen hinzugefügt worden waren, konnten diese die Namen korrekt auflösen.

Riverbed Steelhead

Die WAN-Optimierungslösungen von Riverbed decken ein ähnlich breites Spektrum ab wie die Systeme von Expand. Für den Vergleich stellte Riverbed das Datacenter-Modell "Steelhead 5010" und die Filial-Appliance "1020" zur Verfügung. Das 5010-System war mit einem 500-GB-Cache ausgestattet, die kleinere Box mit einem 200-GB-Cache.

Auch die Steelhead-Appliances lassen sich nach der Erstkonfiguration per Browser verwalten. Der Zugriff via Web-Client ist prinzipiell auch über die In-Band-IP-Adresse des LAN-Ports möglich.

Für den Test wurde die In-Path-Konfiguration aktiviert, da die Appliances auf beiden Seiten zwischen dem LAN-Switch und dem Router platziert worden waren. Alternativ wäre auch eine virtuelle In-path-Konfiguration möglich, bei der nur der WAN-Port mit dem LAN verbunden wird. Diese ist zum Bespiel dann sinnvoll, wenn WCCP, Policy Based Routing oder ein L4-Switch Verwendung finden sollen, um den Verkehr umzuleiten. Darüber hinaus erlauben die Steelhead-Systeme den Out-of-Path-Betrieb.