Vergleichstest von AMD Phenom und Intel Penryn

24.01.2008

Phenom-Technik / Sockel AM2+

Wie die Athlon-64-Vorgänger stellt AMD auch den Phenom in 65-Nanometer-Technik her, allerdings mit bis zu vier Rechenkernen. Erstmals stecken beim Phenom zudem alle vier Kerne in einem gemeinsamen Silizium- Die.

Konkurrent Intel packt beim Penryn dagegen einfach zwei Dual- Core-Dies auf einen Träger. Die Mikroarchitektur im Inneren des Phenom unterscheidet sich deutlich von den Vorgängern: Um Zugriffe auf den verhältnismäßig langsamen Hauptspeicher zu verringern, stattet AMD die Newcomer mit 2,0 MByte zusätzlichem Level-3-Cache aus, den sich alle Kerne teilen. Dieser schnelle Zwischenspeicher arbeitet wesentlich flotter als der Arbeitsspeicher.

Aber auch die Zugriffe auf den Hauptspeicher (maximale Geschwindigkeit: DDR2- 1066) erledigt ein Phenom dank zwei voneinander unabhängigen Speicher-Controllern schneller als die Vorgänger. Zudem hat AMD die für Multimedia und Spiele wichtigen SSE-Einheiten deutlich leistungsfähiger gestaltet.

Dabei soll der Energieverbrauch gegenüber einem Athlon 64 nicht steigen. Das gelingt dank ausgefeilter Stromsparmechanismen, die etwa Takt und Spannung der Rechenkerne je nach Last einzeln steuern.

Auch für Übertaktungsmanöver sollen sich dadurch neue Möglichkeiten ergeben: So könnte etwa nur ein Kern stark übertaktet werden, während die anderen "schlafen", ohne dass die Hitzeentwicklung unverhältnismäßig steigt - nützlich für Spiele, die nur einen Kern nutzen.

Sockel AM2+
Mit dem Phenom führt AMD auch den neuen CPU-Sockel AM2+ ein. Wie der Name vermuten lässt, unterscheidet der sich kaum vom bisher aktuellen Sockel AM2. Daher lautet die gute Nachricht: Aufrüstwillige können ihr bestehendes AM2-System problemlos mit einem Phenom aufwerten.

Die Nachteile: Zum einen streiken die neu entwickelten Stromsparmechanismen in AM2-Boards. Zum anderen arbeitet die Hypertransport- 3-Schnittstelle (HT 3.0) des Phenom im Sockel AM2 nur auf dem Niveau des in den AM2-Athlons verwendeten Vorgängers HT 2.0. So sinkt die maximale Bandbreite, die für die Kommunikation zwischen Phenom-CPU und Peripherie wie Grafikkarte oder RAM zur Verfügung steht, um mehr als die Hälfte.

In Spiele-PCs mit einer einzelnen Grafikkarte hat ein Phenom in einem AM2-System leistungsmäßig jedoch keine Nachteile - eventuell profitieren aber kommende Crossfire-Systeme mit vier Radeons durch die höhere Geschwindigkeit von HT 3.0. Als ersten AM2+-Untersatz testen wir das Gigabyte 790FXDQ6 (210 Euro) mit dem brandneuen 790FX-Chipsatz von AMD.