Verdi will Mindestlohn für Call-Center-Mitarbeiter

27.11.2006
Von Dorothea Friedrich
Die Gewerkschaft Verdi fordert die Arbeitgeber der Call-Center-Branche auf, einem Mindestlohn für die Mitarbeiter zuzustimmen.

Das berichtet das Fachmagazin Teletalk in seiner Dezember-Ausgabe Der Preiskampf in der Branche werde derzeit auf dem Rücken der Agents ausgetragen, sagte demnach Verdi-Vorstand Dorothea Müller. Das könne Verdi nicht länger hinnehmen. Falls der Mindestlohn sich nicht durchsetzen lasse, solle wenigstens ein Branchentarifvertrag abgeschlossen werden. Unterstützung erhält Verdi dem Fachmagazin zufolge vom SPD-Bundestagsabgeordneten Niels Annen, der auch Mitglied im Parteivorstand ist. Er sagte, dass in allen Branchen, in denen tarifvertragliche Einigungen fehlen, der Mindestlohn greifen sollte, also auch für die Call Center.

Die Arbeitgeber wehren sich gegen jede überbetriebliche Lohnfindung und drohen für den Fall eines Mindestlohns mit der Verlagerung von Arbeitsplätzen ins Ausland. Auch einen Tarifvertrag lehnen sie ab. „Eine junge und moderne Branche wie unsere sollte sich nicht den praktisch mehr und mehr überlebten Modellen der Tarifverträge anschließen“, sagte Michael Martin, Vorsitzender des Council Telemedien bei der Branchenvereinigung Deutscher Direktmarketing-Verband, wie TeleTalk berichtet.